SOLINGEN (bgl) – Am frühen Montagmorgen sah es noch nicht unbedingt danach aus, dass Wettergott Petrus in Sachen Karneval einen guten Tag erwischt hatte. Die Klingenstadt lag nämlich unter einer Schneedecke. Erst im Laufe des Mittags zeigte sich, dass Petrus nicht mit dem falschen Fuß aufgestanden war und sogar eine Pappnase aufhatte.
Als sich am Birkenweiher pünktlich um 14.11 Uhr der närrische Lindwurm in Bewegung setzte, war es zwar frisch, aber trocken. Und manchmal schien sogar die Sonne. Das sehr zur Freude der mehreren Zehntausend Jecken, die sich entlang des Zugweges versammelt hatten, um die ein oder andere Kamelle zu ergattern.
Menderes „Menni“ Kalkan marschierte vornweg
16 Festwagen und 20 Fußgruppen sorgten in der Solinger City für allerbeste Karnevals-Stimmung. Vorneweg marschierte auch in diesem Jahr wieder Menderes „Menni“ Kalkan, das bewaffnet mit einer blau-gelben Fahne mit Solinger Stadtwappen. Vom Birkenweiher bewegte sich der Zug langsam die Goerdeler Straße hinauf. Immer wieder wurde gestoppt.
Vorbei an den Clemens-Galerien bog die karnevalistische Karawane in die Mummstraße ein. Im Bereich des Übergangs von der Mumm- zur Kölner Straße befand sich wieder die Bühne des Festausschusses Solinger Karneval (FSK). Wie im Vorjahr moderierte der Radio-Journalist Bernd Hamer und hatte zu den jeweiligen Wagen und Fußgruppen flotte Sprüche parat. Eine Jury bewertete die besten Wagen.
Mottowagen der Stadt als „Kita Klingenbande“ unterwegs
Ein Hingucker war zweifelsohne der Wagen der Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Tim Kurzbach. Man bewies Humor im Rathaus, denn kurzerhand ernannten sich Kurzbach, seine beiden Stellvertreter und der gesamte Verwaltungsvorstand zur „Kita Klingenbande“. Gewandet in Babyhäubchen und Lätzchen und mit überdimensionierten Schnullern ausgestattet, brachten die Damen und Herren der Stadtverwaltung bei bester Laune ordentlich Kamelle unters jecke Volk.
Vorbei am Graf-Wilhelm-Platz bewegte sich der „Zoch“ die Kölner Straße hinab, um schließlich wieder am Birkenweiher zu enden. Negativ: Manche Erwachsene haben auch bei diesem Rosenmontagszug wieder ihre gute Kinderstube vergessen und gingen beim Einsammeln der Kamelle teilweise rücksichtslos vor. Das sehr zum Ärger vieler Kinder und Eltern.
Auf zwei Partys wurde fröhlich weitergefeiert
Nach etwas mehr als anderthalb Stunden war der Rosenmontagszug zwar beendet, die Party aber ging weiter. Die Jecken hatten wieder mehrere Möglichkeiten zum weiterfeiern. Auf dem Neumarkt stieg ebenso eine Party, wie im Theater zur traditionellen „After-Zoch-Party“ mit DJ Martin.