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Junge Pfadfinder bauen Liebfrauenkirche in Minecraft nach

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Tobias Leuther ist Jugendleiter beim „Stamm Tenkterer“ in Löhdorf. Der 31-Jährige ist stolz auf die kreative Leistung der jungen Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die die Liebfrauenkirche in Minecraft nachgebaut haben. (Foto: © Bastian Glumm)
Tobias Leuther ist Jugendleiter beim „Stamm Tenkterer“ in Löhdorf. Der 31-Jährige ist stolz auf die kreative Leistung der jungen Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die die Liebfrauenkirche in Minecraft nachgebaut haben. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Die anhaltende Corona-Krise mit Lockdown trifft auch das gesellschaftliche und soziale Miteinander hart. Veranstaltungen oder nur einfache Treffen sind in den meisten Fällen derzeit einfach nicht möglich. Und doch finden die Menschen andere Wege, um miteinander zu kommunizieren und auch zu interagieren. Wie die Pfadfinder des „Stammes Tenkterer“ aus Löhdorf, die eine ganz besonders kreative Idee hatten.

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In Minecraft gemeinsam spielen und bauen

„Vor Weihnachten kam die Idee von unseren älteren Jugendlichen, dass man am PC gemeinsam Minecraft spielen könnte. So entstand schnell der Gedanke, dass wenn wir schon nicht in unsere Kirche können, dann lasst sie uns doch einfach in Minecraft nachbauen“, erklärt Tobias Leuther, Jugendleiter beim „Stamm Tenkterer“.

Gesagt, getan. Zunächst musste ein Server aufgesetzt werden, damit die Jugendlichen via Internet gemeinsam zusammenspielen und bauen konnten. Da half das „Heiper LAN House“ um Peter Dübbert ganz unkompliziert aus, der kurzerhand einen Server zur Verfügung stellte. „Die Sehnsucht war einfach so groß, denn die Kirche, in der wir uns ja sonst wöchentlich mit Freunden in unsere Jugendräumen getroffen haben, stand ja nicht mehr zur Verfügung. Also haben wir in Minecraft losgelegt“, macht Tobias Leuther deutlich.

Das Innere der Löhdorfer Liebfrauenkirche. Junge Pfadfinder des "Stamm Tenkterer" orientierten sich penibel am Original... (Foto: © Bastian Glumm)
Das Innere der Löhdorfer Liebfrauenkirche. Junge Pfadfinder des „Stamm Tenkterer“ orientierten sich penibel am Original… (Foto: © Bastian Glumm)
...und bauten die komplette Kirche so maßstabgetreu wie möglich kurzerhand im Computerspiel Minecraft nach. (Screenshot: Stamm Tenkterer)
…und bauten die komplette Kirche so maßstabgetreu wie möglich kurzerhand im Computerspiel Minecraft nach. (Screenshot: „Stamm Tenkterer“)

Liebfrauenkirche in Minecraft mit allen Details nachgebaut

Etwa 15 junge Leute tummelten sich in der virtuellen Klötzchenwelt und bauten die Löhdorfer Liebfrauenkirche gemeinsam Stein für Stein nach. Kein Detail dürfte fehlen, auch die Maßstäbe mussten selbstverständlich passen. „Virtuell gebaut wurde also die Kirche selbst samt Jugendheim, die Pfarrwiese, Keller, Wohnungen und natürlich auch der Kirchturm“, so der 31-jährige Tobias Leuther.

Die Jugendlichen kennen „ihre“ Kirche natürlich wie aus der Westentasche. Dennoch wurden Pläne und Fotos zum virtuellen Bau herangezogen. „Das Grundlegende wurde aber wirklich aus dem Gedächtnis gemacht, wir kennen hier ja jeden Quadratzentimeter. Mit der Zeit stiegen dann aber auch die Ansprüche, so dass genau gezählt wurde, wie viele Schaukästen beispielsweise draußen sind oder wie viele Bänke in der Kirche stehen“, erzählt Leuther.

Digitales Kartenmaterial wurde herangezogen

Damit die Proportionen auch stimmen, bediente man sich digitalen Kartenmaterials. So wurden Grundfläche und auch Gebäudegröße ermittelt, um anschließend so maßstabgetreu wie möglich in Minecraft umgesetzt zu werden. Dabei nutzten die jungen Pfadfinder auch die Spielmechanik. In Minecraft müssen zunächst Ressourcen gesammelt werden, die dann weiterverarbeitet werden können.

Die virtuelle Liebfrauenkirche von oben. Fast alle Räume wurden nachgebaut, selbst in den Keller kann man sich im Spiel umschauen. (Screenshot: "Stamm Tenkterer")
Die virtuelle Liebfrauenkirche von oben. Fast alle Räume wurden nachgebaut, selbst im Keller kann man sich im Spiel umschauen. (Screenshot: „Stamm Tenkterer“)

So braucht man beispielsweise für den Baustoff Glas virtuellen Sand sowie den Rohstoff Kohle (den man im Spiel aus Steinen klopfen kann), die anschließend in einem Ofen „gebrannt“ werden. Auf diese Weise wurde auch der Backstein als Baustoff für die virtuelle Liebfrauenkirche gewonnen. Denn roten Backstein gibt es im Spiel als natürlich vorkommenden Rohstoff nicht.

Mehrere Wochen Bauzeit für die virtuelle Kirche

Nach mehreren Wochen Bauzeit konnte die virtuelle Liebfrauenkirche schließlich fertiggestellt werden. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die jungen Pfadfinder sind aber nach wie vor auf ihrem Server in Minecraft unterwegs und haben – mit entsprechendem Abstand – mittlerweile ihre eigenen Bauprojekte in Nachbarschaft zur Minecraft-Kirche gebaut.

Rund 110 aktive Mitglieder im „Stamm Tenkterer“

Der „DPSG Stamm Tenkterer“ wurde 1969 in Solingen-Löhdorf gegründet. Derzeit gibt es dort mehr als 110 aktive Mitglieder. Der Stamm gliedert sich in fünf Kinder- und Jugendstufen: Biber, Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder und Rover. Die Leiterinnen und Leiter bilden die Leiterrunde. Wöchentlich werden altersgerechte Gruppenstunden für die Kinder und Jugendlichen angeborten, regelmäßig fährt man gemeinsam auf Zeltlager. Der Stamm ist Teil des DPSG Bezirks Bergisch Land. Dieser umfasst die Stämme „Gallier“ (Wuppertal), „Lennep“ (Remscheid), „Silva“ (SG-Wald), „von Berg“ (SG-Ohligs), „Gandalf“ (SG-Mangenberg), „Gravenrode“ (SG-Gräfrath), „Sugambrer“ (SG-Höhscheid/Weeg) und „Tenkterer“ (SG-Löhdorf/Aufderhöhe).

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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