SOLINGEN (red) – Der Münchner Künstler Dr. Walter Kuhn wird gemeinsam mit Dr. Dieter Fervers, dem Initiator des Projektes, 200 Mohnblumen, die als Mahnung für den Frieden und die Freiheit stehen, auf dem Vorplatz des Kunstmuseums Solingen installieren. Blutroter Klatschmohn galt nach1918 in England und den Ländern des Commonwealth als Zeichen des Gedenkens für die Opfer des Ersten Weltkrieges.
Mohnblumen als Symbol für Kriegsopfer
Im November 2018 zeigte Walter Kuhn auf dem Münchner Königsplatz 3000 hüfthohe Mohnblumen und verwandelte den geschichtsträchtigen Ort zu einer raumgreifenden Installation mit Symbolkraft: „NEVER AGAIN“ lautete das Motto. Es forderte auf zum Gedenken an die Opfer aller Kriege. Zugleich war es der Aufruf, Gewalt und Krieg weltweit energisch entgegenzutreten.
Dr. Walter Kuhn (*1946) ist in Nürnberg aufgewachsen. Nach dem Studium lehrte er von 1976 bis 2011 Geografie und Stadtplanung an der TU bzw. LMU München. Seither ist er als politischer Künstler tätig. 2018 wurde er für den Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung nominiert und für seine Kunst-und Friedensaktion auf dem Königsplatz mit dem Preis der „Münchner Lichtblicke 2018“ausgezeichnet.
Motto lautet „NEVER AGAIN“
Auch heute herrscht in vielen Teilen der Welt Krieg, verlieren Menschen ihr Leben, erleiden Elend, Flucht und Vertreibung. Wir alle sind aufgerufen, hiergegenanzugehen, gleich wo wir sind. In Solingen stehen die Mohnblumen als Mahnblumen für Vergangenes, aber auch als Sinnbild für eine menschenwürdige Zukunft. Das Motto lautet: „Aus Vergangenheit lernen, Zukunft bedenken“. Die Mohnblume führt uns als Symbol von Tod und Leid zugleich mit ihrer positiven, einem glücklichen Leben zugewandten Kraft dazu, Gegenwart und Zukunft lebenswert zu gestalten.
Wir haben einen Traum, der Gestalt gewinnen soll: werteorientiert leben in Frieden und Freiheit, auf einem heilen Planeten. Damit das geschieht, müssen wir uns alle anstrengen und bei uns selbst anfangen. Armut, Ungleichheit, Unfreiheit, Gewalt, Missachtung der Menschenwürde, Verfall der Werte und der Sitten müssen wir aktiv und nachhaltig bekämpfen; unsere Erde, und damit auch wir Menschen, müssen dringend gerettet werden. Das ist die Botschaft unserer „Solinger Mohnblumen“, die vor dem Kunstmuseum weithin sichtbar erstrahlen, um in und außerhalb der Museumsmauern ein großes Publikum zu erreichen.
Botschaft weithin sichtbar
Ergänzend zu den Blumen zeigen wir vor und in dem Museum vielfältige Texte und weitere Kunstwerke zu den Themen, um die es geht. Die Ausstellung auf dem Vorplatz ist vom 19. März bis zum 29. Mai 2022 zu sehen. Die Eröffnung fällt in die Woche gegen Rassismus.