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Müngstener Brücke: In kleinen Schritten zum Weltkulturerbe

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Wollen, dass die Müngstener Brücke Weltkulturerbe wird:. v.li. Andreas Mucke (Oberbürgermeister Wuppertal), Burkhard Mast-Weisz (Oberbürgermeister Remscheid) und Solingens OB Tim Kurzbach. An ihrer Seite: Industriearchäologe und Welterbexperte Rolf Höhmann und Prof. Kunibert Wachten von der RWTH Aachen. (Foto: © B. Glumm)
Wollen, dass die Müngstener Brücke Weltkulturerbe wird:. v.li. Andreas Mucke (Oberbürgermeister Wuppertal), Burkhard Mast-Weisz (Oberbürgermeister Remscheid) und Solingens OB Tim Kurzbach. An ihrer Seite: Industriearchäologe und Welterbexperte Rolf Höhmann und Prof. Kunibert Wachten von der RWTH Aachen. (Foto: © B. Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Die Müngstener Brücke soll Weltkulturerbe werden. Das bekräftigten am Mittwoch die Oberbürgermeister der drei bergischen Großstädte in einem Mediengespräch im Haus Müngsten. „Das hier ist der Beginn eines neuen, eines großen Weges. Und dieser Weg soll auch europäisch sein“, sagte Solingens OB Tim Kurzbach. Denn die Müngstener Brücke bewirbt sich nicht allein. Gemeinsam mit vier Großbogenbrücken in Italien, Portugal und Frankreich strebt man das begehrte Siegel „Weltkulturerbe“ an.

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„Es kann bis zu zehn Jahre dauern, bis wir ein Ergebnis haben. Wir beginnen diesen Weg mit vielen kleinen Schritten“, betonte Tim Kurzbach. Pünktlich zum 120. Geburtstag von Deutschlands höchster Eisenbahnbrücke laden am 27. und am 28. Oktober die Initiatoren unter Federführung der Stadt Solingen zu einem europäischen Fachkongress direkt unter die Brücke ein. Am 28. und am 29. Oktober findet dann das Brückenfest statt.

Fachkongress am 27. und 28. Oktober

Ziel der Konferenz sei es, auch mit den Verantwortlichen aus den drei europäischen Mitbewerberländern zu diskutieren, die serielle Bewerbung fachlich zu untermauern und die weitere Vorgehensweise zu erörtern. „Der Brückenpark ist ein Herzstück des Bergischen Landes. Die Müngstener Brücke ist aber auch ein Stück unserer Wirtschaftsstruktur hier im Bergischen. Sie ist mehr als nur pittoresk und schön“, erklärte Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz. Insofern sei die Würdigung der Müngstener Brücke zum Weltkulturerbe aus mehrfacher Hinsicht anzustreben.

Im Oktober feiert die Müngstener Brücke ihren 120. Geburtstag. Dann findet dort anlässlich der Welterbe-Bewerbung ein europäischer Fachkongress - und das Brückenfest - statt. (Foto: © B. Glumm)
Im Oktober feiert die Müngstener Brücke ihren 120. Geburtstag. Dann findet dort anlässlich der Welterbe-Bewerbung ein europäischer Fachkongress – und das Brückenfest – statt. (Foto: © B. Glumm)

Denn neben der technischen Meister- und Pionierleistung, die mit dem Bau der Brücke eindrucksvoll gezeigt wurden, steht das Bauwerk für eine ganze Epoche der Industrialisierung. Sie verbindet die Städte Solingen und Remscheid und ist bis heute Verkehrsweg zwischen den beiden Nachbarstädten. Mit dem Bau wurde seinerzeit die bestehende Eisenbahnverbindung von 44 auf acht Kilometer verkürzt. Längst ist auch der touristische Wert der Müngstener Brücke für die bergische Region ein echtes Pfund.

Touristisch schon vom Bewerberstatus profitieren

Schon vom Bewerberstatus könnten der Müngstener Brückenpark und das Städtedreieck touristisch profitieren, erklärte Stephan A. Vogelskamp. „Dieses Branding ,Weltkulturerbe´ fällt der Zielgruppe auf. Der Bewerberstatus wird sofort helfen, so haben wir ein großes Ass mehr im Ärmel“, meinte der Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Ein erster Versuch auf dem Weg zum Weltkulturerbe scheiterte vor einigen Jahren bereits in der Vorauswahl. Damals sprach sich die Jury gegen die Müngstener Brücke als Einzelbewerbung aus. Jetzt tritt sie im Rahmen der seriellen Bewerbung gemeinsam mit vier weiteren Objekten an.

„Sie ist als Einzelobjekt gescheitert. Jetzt sind die Ausgangsbedingungen deutlich anders, sie sind deutlich besser“, machte Prof. Kunibert Wachten, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen und Welterbeexperte, deutlich. Die Kosten für die Bewerbung wollen sich die drei bergischen Großstädte teilen. Übrigens: Die vier Mitbewerberbrücken sehen dem Schmuckstück in Müngsten allesamt erstaunlich ähnlich. Zudem stammen auch sie aus dem 19. Jahrhundert. Eine Grundvoraussetzung für ein Welterbe: Sie alle müssen authentisch und im Originalzustand sein. Die Müngstener Brücke ist es.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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