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Solingen: DIE WEISSE WAND stellt in der Galerie SK aus

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Gabi Rottes und Anja Kreitz (v.l.) von der Künstlergruppe DIE WEISSE WAND freuen sich auf die Ausstellung
Gabi Rottes und Anja Kreitz (v.l.) von der Künstlergruppe DIE WEISSE WAND freuen sich auf die Ausstellung "Call it absolution" in der Galerie SK. (Foto © Sandra Grünwald)

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SOLINGEN (sg) – Die Künstlergruppe DIE WEISSE WAND zeigt in der Galerie SK in den Güterhallen Werke, die sich mit dem Thema „Absolution“ auseinandersetzen. Die Vernissage der Ausstellung „Call it absolution“ findet am 19. November um 15 Uhr statt.

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Absolution kann nur das Opfer erteilen

So eigenständig die einzelnen Künstler und Künstlerinnen der Gruppe DIE WEISSE WAND sind, so eigenständig sind auch ihre Werke, die sie in ihrer Ausstellung „Call it absolution“ zeigen. Von Britta Frechens Installation, die sich mit dem „Reinwaschen“ beschäftigt über die ausdrucksstarken Portraits von René Sikkes hin zu der Auseinandersetzung mit dem Verhalten von Frauen im Krieg, deren sich Ana Gropp-Kondic widmete. Die in Kroatien geborene Künstlerin hat den Krieg dort miterlebt und sich in ihrem Werk selbst ein Denkmal geschaffen, aber auch an all die Partisanen erinnert. Ihr „Gang zum Denkmal“ führt den Betrachter durch eindringliche schwarz-weiß Bilder, die so aussagekräftig sind, dass jedes für sich schon zur intensiven Beschäftigung einlädt.

Sehr symbolstark ist der "Gang zum Denkmal" der Künstlerin Ana Gropp-Kondic, der sich mit Frauen im Krieg befasst. (Foto © Sandra Grünwald)
Sehr symbolstark ist der „Gang zum Denkmal“ der Künstlerin Ana Gropp-Kondic, der sich mit Frauen im Krieg befasst. (Foto © Sandra Grünwald)

René Sikkes betrachtet mit seinen beiden Portraits das Thema aus Sicht der Opfer. Er vertritt die Überzeugung: „Absolution kann nur von den Opfern erteilt werden.“ Anja Kreitz hat zwei großformatige Ölbilder einander gegenüber gestellt. Sie zeigt eine ganz eigene Judit, die sich mit dem abgeschlagenen Haupt Holofernes‘ davonmacht, eine Judit, die sich von der ihr durch viele Künstler auferlegten stolzen Schönheit entfernt. „Ich habe mir überlegt, wie es mir gehen würde“, erzählt Anja Kreitz. So sieht man ihrer Judit den Schrecken über die eigene Tat deutlich an. Nur durch ein kleines Mixed-Media-Objekt verbunden, setzt sich Anja Kreitz in ihrem zweiten Ölbild mit Opulenz und Desaster auseinander und lässt eine üppige Blütenpracht von der Sehnsucht nach Hoffnung sprechen.

Wort und Bild ohne Bedeutung

Gabi Rottes kam durch die Corona-Pandemie zur intensiven Auseinandersetzung mit der Bedeutung von Wort und Bild in den heutigen Medien. „Ich habe festgestellt, dass Bilder gar nicht so viel bedeuten“, erklärt die Künstlerin. Beliebig werden Bilder als Illustrationen der unterschiedlichsten Themen eingesetzt. Um diese Beliebigkeit zum Ausdruck zu bringen, hat Gabi Rottes Videoaufnahmen und Fotos von Nachrichtenvideos gemacht, diese stilisiert und zu einem eigenen Video zusammengefügt. „Es zeigt, wie wenig wir wissen.“ Außerdem hat sie über mehrere Tage die Schlagworte aus den Nachrichten gesammelt und ebenfalls wahllos aneinandergereiht. Ganz neu entstanden sind vier Bilder aus Gaza und der Ukraine, die sie abgefilmt und mit dem 3D-Scanner verfremdet hat. „Ich wollte es aktualisieren“, erklärt sie.

Die Künstlergruppe DIE WEISSE WAND

Entstanden ist die Künstlergruppe DIE WEISSE WAND bereits 2019. „Die Idee war, eine aus Studenten rekrutierte Gruppe für Editionen zu gründen“, erzählt Anja Kreitz. So waren die Gründungsmitglieder auch alles Studenten der Hochschule für Bildende Kunst in Essen. Heute sind acht Künstlerinnen und Künstler in der Gruppe DIE WEISSE WAND aktiv. Mittlerweile haben sie bereits fünf verschiedene Editionen erschaffen, in welchen sie sich mal mit dem Thema „Ferngespräch“, mal mit dem „Wald“ oder mit künstlerisch gestalteten Soundkarten beschäftigt haben. Für die Edition 2 trafen sich fünf Mitglieder zu einem Wochenende in der Künstlerkolonie Halfmannshof in Gelsenkirchen.

Die Ausstellung gibt auch Einblicke in die verschiedenen Editionen der Künstlergruppe. (Foto © Sandra Grünwald)
Die Ausstellung gibt auch Einblicke in die verschiedenen Editionen der Künstlergruppe. (Foto © Sandra Grünwald)

Die Ausstellung „Call it absolution“ zeigt Werke von sechs Mitgliedern der Künstlergruppe, gibt jedoch auch einen Einblick in die unterschiedlichen Editionen, die bereits entstanden. So können Besucher sich ein umfassendes Bild von der Arbeit von DIE WEISSE WAND machen.

Öffnungszeiten

Die Ausstellung „Call it absolution“ der Künstlergruppe DIE WEISSE WAND ist vom 19. November bis zum 17. Dezember in der Galerie SK, Alexander-Koppel-Str. 44 zu sehen. Die Vernissage mit einer Einführung von Kuratorin Bianca Quasebarth findet am 19.11.2023 um 15.00 Uhr statt.

Öffnungszeiten: Mittwoch und Donnerstag von 17 bis 19 Uhr und Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

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