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Solingen: Tag der Zitrusernte im Botanischen Garten

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Timm Preuhs gab im Kalthaus des Botanischen Gartens einen umfangreichen Einblick in die Welt der Zitrusfrüchte. (Foto: © Sarah Schmitz)
Timm Preuhs gab im Kalthaus des Botanischen Gartens einen umfangreichen Einblick in die Welt der Zitrusfrüchte. (Foto: © Sarah Schmitz)

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SOLINGEN (ssh) – Am vergangenen Sonntag fand im Kalthaus des Botanischen Gartens der Tag der Zitrusernte statt. Zahlreiche Besucher wurden von Timm Preuhs in die faszinierende Welt der Zitruspflanzen entführt. Vermittelt wurden wertvolle Tipps zu Vermehrung und Pflege der Pflanzen sowie exquisite Duft- und Kostproben verteilt.

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Historische Zitrussorten werden kultiviert

Ein besonderes Augenmerk der Orangerie des Botanischen Gartens liegt auf der Zucht und dem Erhalt historischer Sorten. Bereits seit 2012 kümmert sich Timm Preuhs leidenschaftlich und ehrenamtlich um die Zitruspflanzen. Aktuell stehen diese im hinteren Teil der Gewächshäuser, dem Kalthaus, welches für Besucher für gewöhnlich nicht zugänglich ist. Hier überwintern neben den Zitruspflanzen unter anderem auch zahlreiche Sukkulenten.

Die Besucher tummelten sich zwischen zahlreichen Zitruspflanzen unterschiedlicher Sorten im Kalthaus des Botanischen Gartens. (Foto: © Sarah Schmitz)
Die Besucher tummelten sich zwischen zahlreichen Zitruspflanzen unterschiedlicher Sorten im Kalthaus des Botanischen Gartens. (Foto: © Sarah Schmitz)

Die Winterruhe ist für viele Pflanzen sehr wichtig. So auch für die Zitruspflanzen, die zwar überwiegend keinen Dauerfrost vertragen, aber im Winter Temperaturen zwischen 10 und 15˚C bevorzugen. Nun sind auch einige der im vergangenen Sommer ausgebildeten Früchte reif und können verzehrt werden.

Buddhas Hand – eine besondere Gourmetzitrone

Besonders eindrucksvoll zeigten sich die leuchtend gelben Früchte einer „Citrus Medica“. Wie Hände mit zu vielen Fingern hängen die großen Früchte an den Ästen und sorgten auch für den Pflanzennamen „Buddhas Hand“. „Die Früchte werden in manchen Gourmet-Restaurants verarbeitet und erzielen auch schon mal Preise von 30 bis 50 Euro pro Stück“, wusste Preuhs zu berichten. Von dem besonderen, leicht bitteren, süßlichen Geschmack durfte sich das Publikum bei der Verköstigung selbst überzeugen. Der intensive, angenehme Duft der Frucht füllte augenblicklich das gesamte Kalthaus.

Aufgeschnitten zeigt „Buddhas Hand“ kein Fruchtfleisch. Unter der gelben Schale ist alles Mesokarp. Mesokarp nennt man das Weiße, das in allen Zitrusfrüchtchen ist. (Foto: © Sarah Schmitz)
Aufgeschnitten zeigt „Buddhas Hand“ kein Fruchtfleisch. Unter der gelben Schale ist alles Mesokarp. Mesokarp nennt man das Weiße, das in allen Zitrusfrüchtchen ist. (Foto: © Sarah Schmitz)

Ebenfalls Teil der Verköstigung waren Marmeladen, die von Carmen Dörner aus den unterschiedlichen Zitrusfrüchten gekocht wurden. Da die Zesten der Früchte besonders viele ätherische Öle enthalten, sind sie sehr geschmacksintensiv und für die Zubereitung von Speisen besonders gut geeignet. Hierbei ist es sehr wichtig, darauf zu achten, nur die Schalen ungespritzter Früchte zu verwenden. Je nach Witterungsverhältnissen und Pflanzensorten sind die Ernten im Botanischen Garten sehr unterschiedlich.

Zitruspflanzen-Pflegetipps von Zitrus-Experte Timm Preuhs

„Zitruspflanzen bevorzugen einen hellen Standort, wobei direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte“, dozierte der Zitruspflanzen-Experte. Auch Staunässe sei unbedingt zu vermeiden. Optimal ist es, das Erdreich antrocknen zu lassen und erst dann zu gießen, wenn das obere Drittel der Erde trocken ist. Auch sollte vermieden werden, die Pflanzen im Winter mit warmem Wasser zu gießen, da dies die Winterruhe beeinträchtigt.

Der Rückschnitt der Pflanzen ist im späten Winter sinnvoll, da die Pflanzen während ihrer Winterruhe davon kaum etwas mitbekommen. Preuhs zeigte an den bereits beschnittenen Pflanzen, wie ein optimaler Schnitt aussehen sollte. Auch über Düngung und Spritzen wurde ausführlich informiert. Der Zitrusexperte ist bemüht, die Pflanzen in Bio-Qualität aufzuziehen. Doch manchmal lässt sich z.B. die Kupferspritzung gegen Schädlinge, wie die Rote Spinnmilbe, nicht gänzlich verhindern. Die Schalen gespritzter Früchte sind nicht zum Verzehr geeignet.

Vermehrungsmöglichkeiten von Zitruspflanzen

Die Vermehrung von Zitruspflanzen funktioniert am besten durch Stecklinge oder die etwas komplizierte Veredelung. Auch aus Kernen kann man die Pflanzen ziehen, dies ist jedoch je nach Art mit wenig Aussicht auf Erfolg verknüpft. Selbst, wenn die Pflanze wächst, kann es passieren, dass sie erst nach 15 Jahren zum ersten Mal blüht. Manche dieser Pflanzen sind jedoch unfruchtbar und bilden niemals Blüten aus.

Bei Interesse an Zitruspflanzen, deren Zucht und Pflege kann man die Zitrusnewsletter (verfasst von Timm Preuhs) lesen oder entsprechende Veranstaltungen besuchen, die auch im Terminkalender auf der Website des Botanischen Gartens angekündigt werden.

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