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Spaziergang von Unterburg zum Schloss

Der Spaziergang führt uns auf steilen Pfaden hinauf zu Schloss Burg, dem Wahrzeichen des Bergischen Landes. (Foto © Sandra Grünwald)

Der Spaziergang führt uns auf steilen Pfaden hinauf zu Schloss Burg, dem Wahrzeichen des Bergischen Landes. (Foto © Sandra Grünwald)

SOLINGEN (sg) – Dieser knapp drei Kilometer lange Rundweg wird von steilen Auf- und Abstiegen bestimmt und führt von Unterburg am Diederichstempel vorbei nach Oberburg mit seinem historischen Schloss.

Unterburg und Wupperufer

Wir starten unseren Spaziergang auf dem Parkplatz, der am Café Meyer rechts vorbei am Wupperufer liegt. Erreichbar ist der Startpunkt auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die entsprechende Bushaltestelle heißt Solingen-Burg-Brücke. Wir gehen den Parkplatz bis zum Ende entlang, wo wir auf einen Weg treffen, der für ein paar Meter eben an der Wupper entlang führt und dann schnell ziemlich steil bergauf geht.

Traumhafte Blicke auf die Wupper kann man von diesem Uferpfad aus genießen. (Foto © Sandra Grünwald)

Eine erste Gelegenheit zur Rast bietet der weiß markierte Findling, der hoch über dem Fluss am Wegesrand von einer alten Sage kündet. Auf einer Tafel ist die Sage zu lesen, in der es um zwei Ritter geht, die auf Schloss Burg in Streit geraten, weil der eine den anderen einer Missetat bezichtigt. Dieser beteuert seine Unschuld, und als ihm niemand glaubt, beschwört er das Gottesurteil, schwingt sich auf sein Ross und springt mit ihm in die Tiefe. Wohlbehalten steigen Ross und Reiter aus der Wupper. Der weiße Stein soll die Stelle markieren, von wo der Ritter in den Fluss sprang.

Dieser weiß bemalte Stein zeugt von einer Sage, die sich hier zugetragen haben soll. (Foto © Sandra Grünwald)

Aufwärts zum Diederichstempel

Am weißen Stein gehen wir scharf links und sofort wieder links den schmalen Pfad, der weiter steil bergauf führt. In Serpentinen klettern wir den Wupperhang hinauf, wobei uns hin und wieder schöne Aussichten auf Unterburg einen kurzen Moment zum Atemholen ermöglichen. Doch die Mühe lohnt sich, denn bald schon öffnet sich der Wald und wir entdecken linker Hand den Diederichstempel stehen.

Der achteckige Pavillon wurde 1896 errichtet. Der Architekt Gerhard August Fischer entwarf ihn im neoromanischen Stil und verzierte die Decke mit dem Stadtwappen und mit allerlei Sinnsprüchen. Hier lässt es sich gut verweilen, vor allem auf einer der Bänke, die zum Ausruhen einladen. Vom Diederichstempel aus folgen wir dem Weg nach links, wo wir auch das Schloss auf dem Berg thronen sehen können.

Vom Diederichstempel aus hat man Ausblicke nach Unterburg und über das Bergische Land hinweg. (Foto © Sandra Grünwald)

Romantisches Schloss Burg

Der Weg führt nun angenehm eben durch den Wald. Im Frühling verzaubern den Spaziergänger hier die gelb blühenden Scharbockskraut-Flächen und auch die zarten weißen Buschwindröschen künden vom Neubeginn. An einer Weggabelung halten wir uns rechts, wo es noch einmal steiler wird. Doch schon bald stehen wir auf dem Parkplatz von Oberburg und haben das historische Schloss direkt vor uns.

Die Höhenburg war seit dem 12. Jahrhundert die Stammburg der Grafen und Herzöge von Berg. Zunächst als Hauptzentrum wurde Schloss Burg bald nur noch als Jagdschloss genutzt. Auch unter dem 30-jährigen Krieg hatte das Gebäude sehr zu leiden. Bis 1807 war es nur noch der Sitz eines bergischen Kellners und Richters. Die Gebäude verfielen zur Ruine und wurden ab dem späten 19. Jahrhundert aufwändig rekonstruiert. Auch im Moment sind Teile von Schloss Burg verhängt und überall wird gebaut und gewerkelt. Das Museum ist dennoch geöffnet. Auch die Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Blick auf Unterburg und das Bergische Land hat.

Zurück nach Unterburg

Es gibt zahlreiche Einkehrmöglichkeiten in Oberburg. Eine Anmerkung: Montags ist so gut wie überall Ruhetag. Überhaupt sollte man sich genau informieren, wo unter der Woche wann geöffnet ist. An Wochenenden jedoch steppt auf Schloss Burg der Bär. Denn dann wird die Höhenburg zur Touristen-Hochburg. Von der Aussichtsplattform nehmen wir die Gasse steil abwärts, kommen am Waffelhaus vorbei und gelangen dann auf die Burgstiege, die sehr steil in Serpentinen hinab nach Unterburg führt.

In Unterburg ist der Brezelbäcker mit seiner köstlichen Fracht unterwegs. (Foto © Sandra Grünwald)

Wir treffen auf ein Sträßchen, dem wir nach links weiter abwärts folgen. Durch idyllische Häuschen gehen wir bergab und kommen schließlich im Herzen Unterburgs an. Hier gehen wir rechts und treffen an der Brücke den Kiepenkerl, eine Bronzestatur, die einen Brezelbäcker mit einem Korb voller Brezeln auf dem Rücken darstellt. Am Café Meyer vorbei laufen wir zurück zum Parkplatz oder über die Brücke zur Bushaltestelle. Auch in Unterburg gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten und auch hier sollte man sich besser im Vorfeld über die Öffnungszeiten informieren.

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