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Solingen: Spaziergang mit Dichterdenkmal und Wallburg

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Unser Spaziergang führt am Hermann Löns-Denkmal vorbei, wo man durch die blattlosen Äste einen Blick zum Sendeturm in Witzhelden werfen kann. (Foto © Sandra Grünwald)
Unser Spaziergang führt am Hermann Löns-Denkmal vorbei, wo man durch die blattlosen Äste einen Blick zum Sendeturm in Witzhelden werfen kann. (Foto © Sandra Grünwald)

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SOLINGEN (sg) – Dieser knapp vier Kilometer lange Spaziergang führt vorbei am Hermann Löns-Denkmal, ein Stück am Geolehrpfad entlang und hinunter bis zum Klärwerk an der Wupper. Parallel zum Fluss geht es durch Unterburg und wieder aufwärts durch den Wald zum mächtigen Wall der Wallburg Galapa.

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Auf zum Hermann Löns-Denkmal

Wir starten an der Bushaltestelle „Stadtwald“, die sich an der Burger Landstraße kurz nach dem Wohngebiet Jagenberg befindet. Parkplätze gibt es auf dem nahen Wanderparkplatz Jagenberg. Von hier gehen wir zur Straße, dort rechts und bis zur Bushaltestelle. Gegenüber der Bushaltestelle führt ein von einer Schranke versperrter Weg in den Wald. Diesen Weg nehmen wir und gehen immer geradeaus weiter, bis wir nach kurzer Zeit schon am Hermann Löns-Denkmal ankommen. Im Sommer bietet sich hier die Gelegenheit, sich in der Gesellschaft des Journalisten und Heimat- und Natur-Schriftstellers niederzulassen und ein wenig über seine widersprüchliche Persönlichkeit nachzudenken.

Bei Nebel ist die Atmosphäre geheimnisvoll auf diesen Waldwegen. (Foto © Sandra Grünwald)
Bei Nebel ist die Atmosphäre geheimnisvoll auf diesen Waldwegen. (Foto © Sandra Grünwald)

Hermann Löns wurde 1866 als erstes von 14 Kindern geboren. Sein Medizinstudium musste er abbrechen, weil er sich die Studiengebühren nicht leisten konnte. 1889 schrieb er sich an der Akademie in Münster ein und verfolgte wissenschaftliche Interessen als Weichtierkundler. Er brach sein Studium 1890 ab. Dies und sein ausufernder Alkoholkonsum führten zum Bruch mit seinen Eltern. Hermann Löns begann als Journalist zu arbeiten. In Hannover brachte er es vom freien Mitarbeiter bis zum Chefredakteur des Hannoverschen Anzeigers. 1904 wurde er Lokalredakteur beim Hannoverschen Tageblatt. Ab 1909 arbeitete er als Schriftsteller.

Im Winter trägt Hermann Löns gern eine weiße Mütze. (Foto © Sandra Grünwald)
Im Winter trägt Hermann Löns gern eine weiße Mütze. (Foto © Sandra Grünwald)

Hermann Löns liebte die Heide und den Harz, war begeisterter Jäger und hielt sich so oft es ging in seiner Jagdhütte im Westenholzer Bruch auf. Seine Naturerlebnisse finden sich in seinen Texten wieder. Bald wandelt sich seine Jagdleidenschaft in den Wunsch, die Natur zu schützen. So setzte sich Löns 1911 für die Gründung des Naturparks Lüneburger Heide ein. Liebte er die Natur, so verachtete er die Frauen. „Weiber sind keine Vollmenschen, denn sie haben keine Seele, sondern nur einen Uterus“, soll er gesagt haben. Außerdem hatte er einen Hang zum Nationalismus und zum Antisemitismus, weshalb ihn die Nationalsozialisten als Vordenker vereinnahmten. 1914 fiel er während des Ersten Weltkrieges in Frankreich.

Mystisch ist die Stimmung im sonnendurchfluteten Herbstwald. (Foto © Sandra Grünwald)
Mystisch ist die Stimmung im sonnendurchfluteten Herbstwald. (Foto © Sandra Grünwald)

Durch den Wald zum Geolehrpfad

Vom Dichterdenkmal gehen wird den Weg weiter, der sanft bergauf führt. An der T-Kreuzung biegen wir links ab, kommen bald an einer Bank vorbei und nehmen an der folgenden Weggabelung den linken Weg, der uns hinab zu einem kleinen Sträßchen führt. Wir folgen ihm nach links abwärts bis zu einer Rechtskehre. An dieser Kehre verlassen wir das Sträßchen über den Waldweg geradeaus. Nun gehen wir relativ eben an den Hängen über der Wupper entlang, ignorieren einen steil bergaufführenden Weg links und bleiben auf dem Forstweg, der nun sacht bergab führt. Schon an der nächsten Kurve stoßen wir auf den Geolehrpfad.

Die Infoschilder des Geolehrpfades beinhalten viel Wissenswertes über das Gestein. (Foto © Sandra Grünwald)
Die Infoschilder des Geolehrpfades beinhalten viel Wissenswertes über das Gestein. (Foto © Sandra Grünwald)

Wir folgen nun dem Geolehrpfad von Schild 17 rückwärts bis Schild 2. Wohl fehlen mittlerweile bereits einige Schilder, aber die meisten sind noch da und auch gut lesbar, so dass man hier so einiges über das Gestein erfahren kann. Schließlich langen wir an einer Weggabelung an und biegen hier nach rechts ab, wo rechter Hand ein Baum ein Sackgassen-Schild festhält.

Nun geht es abwärts hinunter ins Tal der Wupper. (Foto © Sandra Grünwald)
Nun geht es abwärts hinunter ins Tal der Wupper. (Foto © Sandra Grünwald)

Abwärts zum Klärwerk

Von hier gehen wir den Weg, der bald zu einem Pfad wird, abwärts. Stellenweise braucht es wegen des felsigen Untergrunds etwas Trittsicherheit. Bald schon erreichen wir einen breiten Waldweg im Tal und stehen auch schon vor der Kläranlage Burg. Infotafeln klären uns über die Arbeit des Klärwerkes Burg, aber auch über den Wupperverband auf. Von hier wenden wir uns nach links, der Weg führt zu einem kleinen Parkplatz. Wir folgen der Hasencleverstraße, die uns eine ganze Weile durch einen Teil von Unterburg führt. Bald können wir einen schönen Blick auf Schloss Burg genießen.

Von der Hasencleverstraße hat man einen wundervollen Blick auf Schloss Burg. (Foto © Sandra Grünwald)
Von der Hasencleverstraße hat man einen wundervollen Blick auf Schloss Burg. (Foto © Sandra Grünwald)

Wir kommen an der Seilbahn vorbei. Hier lohnt sich eine Fahrt hinauf nach Oberburg und zum Schloss, das einst der Hauptsitz der Grafen und Herzöge von Berg war. Wer hungrig oder durstig geworden ist, hat in Oberburg viele Möglichkeiten zur Einkehr. Auch in Unterburg bietet beispielsweise das Café Meyer Stärkung an. (Achtung: Montags ist in Burg überall Ruhetag).

Aufwärts zur Wallburg

Unser Spaziergang geht weiter, wo die Hasencleverstraße auf die Solinger Straße trifft. Wir biegen nach links ab, gehen ein paar Meter aufwärts und überqueren die Solinger Straße. Das nächste, unscheinbare Sträßchen nach rechts – den Friedhofsweg – gehen wir steil bergauf, zunächst durch Häuser und dann in den Wald. Etwas außer Puste langen wir oben an den mächtigen Wallanlagen der Wallburg Galapa an.

Zwischen den Wällen der Wallburg Galapa geht es bergauf. (Foto © Sandra Grünwald)
Zwischen den Wällen der Wallburg Galapa geht es bergauf. (Foto © Sandra Grünwald)

Über die Wallburg, die sich etwa 600 Meter weit über dem Bergrücken ausdehnt, ist bisher kaum etwas bekannt, da noch keine Grabungen stattgefunden haben. So weiß man noch nicht einmal, ob sie von einem keltischen oder germanischen Stamm errichtet wurde. Wir gehen hier rechts mitten zwischen den Wällen hindurch und folgen dem Pfad weiter aufwärts bis zu einer Kreuzung. Hier lädt eine unter Bäumen verborgene Bank zum Verschnaufen ein. An der Kreuzung gehen wir den Weg links, der sanft aufwärts, dann an mächtigen Kiefern vorbei und geradeaus zum Wanderparkplatz Jagenberg führt.

Weitere Spaziergänge im SolingenMagazin:

Spaziergang vom Wipperkotten über Gut Nesselrath
Spaziergang von Papiermühle entlang der Wupper
Spaziergang über Solingens Höhen
Spaziergang von Glüder zur Sengbachtalsperre
Spaziergang von der Krahenhöhe zur Müngstener Brücke

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