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Solingen: Spaziergang von Papiermühle entlang der Wupper

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Bei diesem Spaziergang von Papiermühle an der Wupper entlang zeigt der Fluss sich immer wieder von seiner besten Seite. (Foto © Sandra Grünwald)
Bei diesem Spaziergang von Papiermühle an der Wupper entlang zeigt der Fluss sich immer wieder von seiner besten Seite. (Foto © Sandra Grünwald)

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SOLINGEN (sg) – Dieser etwa vier Kilometer lange Spaziergang startet im Solinger Ortsteil Papiermühle und führt am Ufer der Wupper entlang und dann in die Wupperberge hinauf. Dabei begegnen uns viele markante Bäume.

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Start in Papiermühle

Parken lässt es sich gut auf dem Besucher-Parkplatz vor Papiermühle, das direkt an der Wupper liegt. Seinen Namen hat der Ortsteil von der Papiermühle, die im 16. Jahrhundert am Flussufer gegründet wurde und bis 1996 in Betrieb war. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Papiermühle 1537. Der Kölner Drucker Johannes Soter, der sich Ende der 1530er Jahre der Liebe willen hier niederließ, stellte 1544 sein erstes Papier her.

Da er am Ufer der Wupper weit ab von Köln und der katholischen Zensur arbeitete, konnte der Humanist neben katholischen und evangelischen Schriften auch Denkschriften und Druckwerke jeder Art herstellen. Die Papiermühle, die Villa Soter und viele Arbeiterhäuser wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört. Dennoch nahm die Papiermühle nach Ende des Kriegs ihren Dienst wieder auf.

Felsen und Wasserläufe bestimmen den Weg am Flussufer entlang. (Foto © Sandra Grünwald)
Felsen und Wasserläufe bestimmen den Weg am Flussufer entlang. (Foto © Sandra Grünwald)

Vom Parkplatz aus gehen wir die Straße weiter abwärts in den Ort und biegen dann rechts in die Privatstraße ein. Dieser folgen wir bis zum Ende, wo sie in einen Pfad übergeht, der über eine kleine Grünfläche direkt in den Wald hinein führt. Schon können wir die Wupper linker Hand sehen. Der Pfad schlängelt sich in stetem Auf und Ab am Wupperufer entlang. Felsige Berghänge bestimmen das Bild. Im Sommer kann man Graureiher, Gänse und Enten in der Wupper beobachten. Der Pfad wird immer wieder von kleinen Bächen und Rinnsalen gequert, die der Wupper entgegenstreben. Auch mächtige Bäume am Wegesrand grüßen die Spaziergänger.

Alte Bäume am Wegesrand spenden im Sommer angenehmen Schatten. (Foto © Sandra Grünwald)
Alte Bäume am Wegesrand spenden im Sommer angenehmen Schatten. (Foto © Sandra Grünwald)

Wupper fließt seit 30 Millionen Jahren

Bereits seit 30 Millionen Jahren existiert die Wupper, die in der heutigen Ortschaft Börlinghausen im Oberbergischen entspringt. Damals jedoch floss sie noch direkt ins Meer, da es den Rhein noch nicht gab. Eine Sage erzählt, dass einst ein hungriger Zwergenkönig im Wald auf eine Frau traf, die Walderdbeeren sammelte. Die Frau hatte Mitleid mit dem Zwergenkönig und gab ihm von ihren Walderdbeeren zu essen. Als Dank dafür steckte der Zwergenkönig seinen Zauberstab in den Boden, worauf an dieser Stelle eine Quelle entsprang – die Wupper. Im Hochmittelalter wurde wohl der gesamte Flusslauf noch Wipper genannt, Ab dem 17. Jahrhundert kam es zur Schreibweise Wupper. Dennoch wird der obere Teil des Flusses auch heute noch als Wipper bezeichnet.

Im Herbst säumt sich die Wupper mit goldenem Laub. (Foto © Sandra Grünwald)
Im Herbst säumt sich die Wupper mit goldenem Laub. (Foto © Sandra Grünwald)

Eine Holzbrücke lässt uns einen munter plätschernden Bach trockenen Fußes überqueren. Weiter begleiten wir die Wupper auf unserem Weg und gelangen bald in einen Bruchwald. Hier haben die Bäume nasse Füße und auch der Weg wird von regelmäßig angelegten Wassergräben unterbrochen. Der Wald weicht einer Wiese, vor der eine Bank bei wärmeren Temperaturen zum Verweilen einlädt. Von ihr aus hat man einen freien Blick auf die Wupper und ihre sacht dahinfließenden Wasser. Dieser Anblick hat etwas Meditatives und lässt einen zur Ruhe kommen.

Der ideale Rastplatz, um sich in den Anblick der Wupper zu vertiefen. (Foto © Sandra Grünwald)
Der ideale Rastplatz, um sich in den Anblick der Wupper zu vertiefen. (Foto © Sandra Grünwald)

Von der Wupper hinauf an die Hänge

Nach der Rast folgen wir dem Weg weiter, der nach einer Biegung erneut in den Wald führt. Im frühen Frühling ist der Waldboden linker Hand mit dem rosa-lila blühenden Lungenkraut bedeckt. Schon kommen wir an eine Kreuzung und biegen scharf rechts ab auf die breit ausgebaute Trasse, die nun stetig bergauf verläuft. Immer höher kommen wir und können hin und wieder einen Blick auf die Wupper tief im Tal erhaschen.

Die breite Trasse wird an Wochenenden rege von Fahrradfahrern genutzt. (Foto © Sandra Grünwald)
Die breite Trasse wird an Wochenenden rege von Fahrradfahrern genutzt. (Foto © Sandra Grünwald)

Nach einiger Zeit entdecken wir linker Hand eine einsame Hofschaft, die am Waldrand über einer Wiese thront. Wir gehen weiter, an dem Stallgebäude am Wegesrand vorbei. Direkt nach diesem unverputzten Gebäude suchen wir uns einen Zugang zu dem Pfad, der rechts den Hang hinabführt. Der reguläre Abzweig des Pfades ist durch Holzfällarbeiten versperrt, aber es gibt bereits einen Trampelpfad die zwei, drei Meter hinab.

Vorbei an immergrünen Stechpalmen, jungen und alten Bäumen führt dieser romantische Pfad abwärts. (Foto © Sandra Grünwald)
Vorbei an immergrünen Stechpalmen, jungen und alten Bäumen führt dieser romantische Pfad abwärts. (Foto © Sandra Grünwald)

Über verträumten Pfad zurück nach Papiermühle

Der Pfad schmiegt sich an den Hang. Einsam und verträumt schlängelt er sich abwärts. Alte Bäume mit verschlungenen Wurzeln und Stechpalmenbüsche säumen ihn. Schließlich langen wir wieder an der Wupper und dem Uferweg an, in den wir nach links einbiegen. Erneut überqueren wir die Brücke und gehen an Felshängen entlang. Auf einer felsigen Anhöhe können wir einen Blick auf die Wupper und Papiermühle werfen, bevor wir dem Weg weiter folgen, der uns zurück nach Papiermühle bringt. Im Ort nehmen wir die Straße nach links aufwärts und erreichen schnell wieder den Besucher-Parkplatz.

Mit gewaltigen Wurzeln klammern sich die alten Bäume am Hang fest. (Foto © Sandra Grünwald)
Mit gewaltigen Wurzeln klammern sich die alten Bäume am Hang fest. (Foto © Sandra Grünwald)

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