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Tag des Baumes im Botanischen Garten Solingen

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Dr. Hartmut Richter gab bei einer dendrologischen Führung viele Informationen zum Tag des Baumes. (Foto: © Sarah Schmitz)
Dr. Hartmut Richter gab bei einer dendrologischen Führung viele Informationen zum Tag des Baumes. (Foto: © Sarah Schmitz)

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SOLINGEN (ssh) – Am vergangenen Sonntag wurde im Botanischen Garten der Internationale Tag des Baumes zelebriert. So luden Dr. Hartmut Richter im Außenbereich und Antje Peters-Reimann in den Schauhäusern zu interessanten Vorträgen rund um den Baum ein.

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Dr. Hartmut Richter begann seine kostenlose Führung im Bauerngarten vor den Schauhäusern. Er führte ein interessiertes Publikum von zeitweise etwa 40 Personen zu verschiedenen Bäumen, die im Botanischen Garten beheimatet sind. Ansonsten trifft man Dr. Richter oft im Sukkulentenhaus an, wo er gemeinsam mit seiner Frau auch Kakteenworkshops anbietet. Doch sein dendrologisches Fachwissen beeindruckte auch außerhalb der Schauhäuser die Besucher.

Dr. Richter informierte ausführlich zum Tag des Baumes. (Foto: © Sarah Schmitz)
Dr. Richter informierte ausführlich zum Tag des Baumes. (Foto: © Sarah Schmitz)

Wissenswertes über Bäume im Botanischen Garten

„Im Jahr 2000 gab es noch 220 Bäume, vor drei Jahren waren es noch 180. Jede Form von Krankheit und Sturm hat uns dabei getroffen“, erläuterte der Experte. Ein Blauglockenbaum nahe einem der Hauptwege durch den Botanischen Garten bereitet dem Fachmann Sorge. Eine Nachpflanzung wächst bereits in einigen Metern Abstand.

Dr. Richter erläuterte einiges, was man über die hiesigen Bäume wissen sollte. So führte er die Besucher unter anderem zu einer stattlichen Nordmannstanne, die nahe dem Alpinum in den Himmel ragt. Die seit vielen Jahren als Weihnachtsbaum beliebte Tannenart war ursprünglich gar nicht in Deutschland beheimatet, sondern kam aus Osteuropa in unsere Breiten. Hartmut Richter erklärte: „Der Unterschied zwischen Tannen und Fichten ist ganz einfach: Die Fichte sticht, die Tanne nicht.“

Klimawandel setzt Bäumen zu

Die Pflanzen im Botanischen Garten leiden unter zunehmend heißen Sommern und häufigeren Starkregenereignissen – so auch die Bäume. Schädlinge haben die Fichten dezimiert. Blasenrost, ein Pilz dessen Sporen z.B. durch Borkenkäfer übertragen werden kann, hat zudem erst kürzlich für das Absterben einer Strobe gesorgt. Bei der Neubepflanzung wird nun verstärkt darauf geachtet, mit resistenteren Hölzern solchem Befall entgegenzuwirken.

„Hainbuchen sind eigentlich gar keine Buchen, sie gehören zur Familie der Birkengewächse.“, erklärte Dr. Richter und sorge bei einigen Besuchern für Erstaunen. Auch über Fortpflanzung und Vermehrung von Bäumen wurde ausführlich informiert. Auch in den kommenden Wochen lohnt es sich, ab und an einen Blick in die Baumkronen zu werfen: Viele Bäume sind kurz vor ihrer Blüte. Führungen, wie die von Dr. Richter, können im Botanischen Garten gebucht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, eine Baumpatenschaft zu übernehmen.

Über den „Mythos Baum – von Tanzlinden, Mörderbäumen und Alligatorbirnen“ gab es einen spannenden Vortrag von Antje Peters-Reimann. (Foto: © Sarah Schmitz)
Über den „Mythos Baum – von Tanzlinden, Mörderbäumen und Alligatorbirnen“ gab es einen spannenden Vortrag von Antje Peters-Reimann. (Foto: © Sarah Schmitz)

„Mythos Baum“ Spannende Welt- und Zeitreise im Schauhaus

Im Anschluss an Dr. Richters dendrologische Führung gab es nach einer kurzen Pause die Gelegenheit, sich einem spannenden, informativen Vortrag in den Schauhäusern zu widmen. Antje Peters-Reimann trug hierzu einige mystische oder historische Ereignisse und interessante Fakten vor. Der Vortrag wurde mit zahlreichen Bildern begleitet.

Die Gartenhistorikerin und Journalistin verdeutlichte zu Beginn ihres Vortrages: „Der Baum kann ohne den Menschen überleben, der Mensch jedoch nicht ohne den Baum.“ Mystisch erklingen die Geschichte über den bekannten Weltenbaum Yggdrasil und wie Bäume weltweit als Orte genutzt werden, um Gottheiten zu ehren.

Gebanntes Publikum lauscht dem Vortrag über Baum-Mythen

Peters-Reimann vermittelte einen Einblick in die Relevanz der Wälder für Märchen und entführte ihr Publikum in verschiedene Regionen der Welt. Heilkunde und Kunst sind weitere Bereiche, in denen Bäume seit jeher von hoher Bedeutung sind.

Während laut der Gartenhistorikerin Eiche und Linde zu den Lieblingsbäumen der Deutschen gehören, genießt die Erle einen eher zweifelhaften Ruf. Dies zeigt sich auch in Goethes bekanntem Gedicht „Erlkönig“ von 1782. Die Buche, als Baum der Weisheit, erfreut sich hingegen deutlicher Beliebtheit.

Beeindruckende Fakten zu Bäumen weltweit

Ihren Vortrag beendete Peters-Reimann schließlich mit beeindruckenden Baumrekorden. So erstaunt eine Sumpfzypresse in Mexiko mit einem Stammumfang von 58 Metern. Der derzeit höchste Baum der Welt ist mit 115,5 Metern ein Küstenmammutbaum im Redwood National Park, Kalifornien.

Nach beendetem Vortrag konnten die Besucher noch die Tulpenblüte im Botanischen Garten genießen. Kuchen gab es keinen mehr. Doch nur, weil dieser restlos ausverkauft war. Seit kurzem dürfen im Botanischen Garten Solingen nach einigen Unwägbarkeiten wieder selbstgebackene Kuchen angeboten werden (wir berichteten).

Am kommenden Wochenende (06. und 07. Mai), jeweils von 11.00 bis 18.00 Uhr, findet der Garten- und Blumenmarkt statt.

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