Start Aktuelles Virtual Bundesliga: DFL will eSport-Pflicht einführen

Virtual Bundesliga: DFL will eSport-Pflicht einführen

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eSport ist mehr als daddeln nach Feirabend, sondern zocken auf höchstem Niveau und erfordert regelmäßiges Training. Es gibt sogar Leistungszentren mittlerweile. (Foto: © Bastian Glumm)
eSport ist mehr als daddeln nach Feirabend, sondern zocken auf höchstem Niveau und erfordert regelmäßiges Training. Es gibt sogar Leistungszentren mittlerweile. (Foto: © Bastian Glumm)

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Diese Neuerung wird in der DFL und unter passionierten Fußballfans für Aufsehen sorgen: Mit der Saison 2023/24 soll es die Virtual Bundesliga als feste Größe in der DFL Deutsche Fußball Liga geben. Dieser zusätzliche Wettbewerb wurde unlängst in den Liga-Statuten verankert und hat vor allem für die Bekanntheit des eSports eine Leuchtturmfunktion.

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DFL will VBL voranbringen

Die Zeichen auf Neuerungen in der DFL gab es bereits seit einigen Jahren. Mit dem Beschluss im Frühjahr 2022 wurden nun Tatsachen geschaffen: Künftig wird die VBL als zusätzlicher Wettbewerb für Fußballvereine der Bundesliga und 2. Bundesliga verpflichtend sein.

In der eSports-Liga VBL sind 26 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga vertreten und treffen im Turniermodus aufeinander. Gespielt wird aktuell FIFA 21, was viele Fußballfans mit Sicherheit aus ihrem eigenen Umfeld kennen oder sogar selbst passioniert dabei sind. Der Schritt, die VBL künftig auch in der DFL zu verankern, hat mehrere Gründe. Einer von ihnen ist monetär begründet. Deutschlandweit gilt die 50+1-Regel, sodass der Komplettkauf eines Vereins durch einen Investor untersagt ist. Für viele Vereine vor allem in der 2. Bundesliga ein häufiges Liquiditätsproblem, was durch den neuen Wettbewerb gelöst sein könnte.

eSports erfreuen sich weltweit wachsender Beliebtheit, auch in Deutschland. Mehr als 25 Millionen Spielende weltweit nutzen beispielsweise FIFA 21 auf Konsolen oder PCs. Auch die Preispools einzelner Wettbewerbe (beispielsweise FIFA 21 Global Series auf der Xbox) können sich mit ca. 400.000 USD sehen lassen.

Experten rechnen damit, dass die Gleichstellung der VBL mit der 1. und 2. Bundesliga Einflüsse auf viele andere (sportliche) Bereiche haben wird. Neben dem wachsenden Wettbewerb und der damit verbundenen erhöhten Spannung gibt es auch weitere Vorzüge: Online-Wettanbieter öffnen sich mit dem neuen Sporttrend und erweitern ihr Portfolio beispielsweise um die eSport-Themen.

Spannend für Sportfreunde, denn sie haben noch mehr Auswahl und dürfen sich über attraktive Quoten freuen. Auch die Buchmacher selbst profitieren davon, denn sie können sich mit ihren eSport-Angeboten von der Vielzahl der Wettbewerber abheben. Besonders starken Zulauf dürften die neuen Wettanbieter ohne Steuer erfahren, bei denen die in Deutschland erhobene Wettsteuer von 5 % auf jeden Einsatz vom Buchmacher übernommen werden. Die Suche nach einem Buchmacher ohne Wettsteuer lohnt sich, denn das kann sich schon ab einem Gewinn von 10 Euro lohnen. Wer die Wettsteuer nicht selbst zahlen muss, spart in dem Fall 0,50 Euro und könnte damit schon wieder seinen neuen Wettschein füllen.

Das bringt die eSports-Pflicht für die Vereine mit sich

Die eSport-Pflicht bedeutet auch für die Vereine eine Umstellung. Ab 2023/24 müssen sie ein eSport-Team unterhalten. Dies besteht aus drei bzw. maximal fünf Spielern. Außerdem muss jeder Verein laut neuen Statuten einen eSport-Verantwortlichen und eine eFootball-Hauptspielstätte benennen. Letztere muss über die entsprechende Technikausstattung verfügen. Ziel ist es, die Vereine der DFL international im eSport-Segment wettbewerbsfähiger zu machen.

Die Überprüfung, ob alle Anforderungen erfüllt wurden, wird ab der Saison 2023/24 im Lizenzierungsverfahren umgesetzt. Allerdings wird es keine Einschränkungen im Spielbetrieb der Bundesliga und 2. Bundesliga geben, wenn ein Fußballklub die Anforderungen beispielsweise (noch) nicht erfüllt hat.

Durch den wachsenden Erfolg der VBL, die vor zehn Jahren gegründet wurde, hat sich der DFL für weitere Fortschrittsmaßnahmen entschieden. Künftig wird es zum Einzelspieler-Wettbewerb VBL Open den VBL Club Championship mit den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga geben.

FC Bayern muss die Spur wechseln

Durch die neuen Wege der DFL kommt der FC Bayern München in Bedrängnis. Hintergrund: Die VBL wird aktuell mit FIFA gespielt, ab 2023 mit EA Sports. Das Dilemma: Bayern München hat bereits eine eigene eSport-Mannschaft und die wird durch den EA-Konkurrenten Konami gesponsert. eFootball ist dessen Fußballsimulation, was künftig nicht nur sponsorentechnisch, sondern auch namenstechnisch bei Fans für Verwirrung sorgen könnte. Bislang hat sich der FC Bayern München noch nicht dazu geäußert, wie er die neue Regelung der DFL künftig umsetzen möchte. Es dürfte also weiter spannend bleiben.

Das Thema E-Sport gewinnt auch in Solingen zunehmend an Bedeutung. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Das Thema E-Sport gewinnt auch in Solingen zunehmend an Bedeutung. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Die VBL im Fokus

Seit 2012 gibt es die Virtual Bundesliga bereits, damals mit der Einführung von FIFA 13 durch DFL Deutsche Fußball Liga und EA Sports ins Leben gerufen. Zunächst konnten nur einzelne Spieler teilnehmen, mit Einführung von FIFA 19 sind auch Clubs daran beteiligt. Seit der Saison 2020/21 gibt es einige Neuerungen. Zunächst waren nur 22 Teams vertreten, fortan sind es 26.

Unterteilt sind die Wettbewerbe der Teams in zwei Divisionen mit je 13 Mannschaften. Dabei gibt es die Unterteilung in Nord-West und Süd-Ost. Welches Team in welche Region kommt, wird von der regionalen Lage bestimmt. Jede Division hat Hin- und Rückspiele, wie in der klassischen Bundesliga auch.

Ausgetragen werden die Partien mit EA SPORTS FIFA 21 im Davis-Cup-Format. Zwei Spiele werden im direkten Aufeinandertreffen ausgetragen: auf der Xbox One sowie der PlayStation 4. Der Zwei-gegen-zwei-Modus kommt beim dritten Spiel zur Anwendung. Die Konsole darf der Heimclub wählen. Die VBL Club Championship wird durch die Profiklubs von November bis März (laut aktuellen Statuten) ausgetragen. Die ersten vier Clubs beider Divisionen ziehen mit jeweils zwei Spielern in das „VBL Grand Final“. Zusätzlich können jeweils zwei Spieler der Plätze 5-10 über die „VBL Playoffs“ einziehen und, wenn sie sich hier durchsetzen, eine Final Qualifikation erreichen.

Das VBL Grand Final wird im März ausgetragen und von den besten Spielern von Club Championship und Playoffs bestritten. Neben dem Titelgewinn winkt auch ein Preisgeld.

Solingen übernimmt Vorreiterrolle im eSports

In einigen Regionen ist eSport schon besonders verbreitet. Eine Vorreiterrolle hierbei übernimmt beispielsweise Solingen mit seiner eSport-Passion. Neben einem eigenen eSport-Club, der bereits seit fünf Jahren besteht, gibt es auch regelmäßige Wettbewerbe und etwas ganz Besonderes: das „Heiper LAN House“. Hier finden eSport-Begeisterte ideale Bedingungen, um zu trainieren oder einfach mit anderen Spielern Spaß zu haben. Wer will, kann sogar direkt im Haus übernachten. Auch im Haus der Jugend werden Gaming und eSport großgeschrieben.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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