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Wunder der Natur – Die Astern

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Typisch für die Raublatt-Aster (Aster novae-angliae) „Nachtauge“ sind die auffälligen tiefdunklen Blüten mit gelblichem Auge. (Foto: © Martina Hörle)
Typisch für die Raublatt-Aster (Aster novae-angliae) „Nachtauge“ sind die auffälligen tiefdunklen Blüten mit gelblichem Auge. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Herbstzeit ist Asternzeit. Denn im Herbst punkten die Astern mit intensiven Farbakzenten und einem traumhaften Meer von Blüten. Die farbenfrohen Korbblütler verwandeln jeden Garten mit ihren mannigfaltigen Arten und Wuchsformen in einen außergewöhnlichen Blickfang. Zu den bekanntesten Arten zählen Raublatt-Astern, Berg-Astern, Kissen-Astern und Glattblatt-Astern.

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Astern setzen Farbakzente

Die reizvollen Herbstblüher lassen sich wunderbar miteinander kombinieren. Doch auch in Gemeinschaft mit Ziergräsern, Fetthenne, Sonnenhut und Chrysanthemen bringen sie Abwechslung in jedes Pflanzenbeet. Ihre Blütenblätter sind mal gewellt oder gelappt, mal gezackt, dann wieder glatt. Die Korbblütler lassen sich über Ableger oder Samen leicht vermehren. Obwohl die Pflanzen nährstoffhungrig sind, sollten sie nicht zu stickstoffreich gedüngt werden. Das macht sie anfällig für Krankheiten. Überdüngung fördert den Befall von Mehltau. Am besten eignet sich Kompost als Dünger.

Die Kissen-Aster „Blaue Lagune“ ist ein wirkliches Juwel unter den Spätblühern. Ihre federartigen, strahlenförmigen Blüten leuchten halbgefüllt in einem kraftvollen Violett mit gelber Mitte. (Foto: © Martina Hörle)
Die Kissen-Aster „Blaue Lagune“ ist ein wirkliches Juwel unter den Spätblühern. Ihre federartigen, strahlenförmigen Blüten leuchten halbgefüllt in einem kraftvollen Violett mit gelber Mitte. (Foto: © Martina Hörle)

Schmetterlinge, Hummeln und Bienen kommen gerne zu Besuch. Die bemerkenswerten Gewächse bieten reichlich Nektar und Pollen, was gerade zu dieser Jahreszeit eine willkommene Nahrungsquelle darstellt. Die meisten Pflanzen stehen gerne sonnig, doch es gibt ebenso Arten, die den Halbschatten bevorzugen.

Auch als Sternblume bekannt

Die beliebte Schmuckstaude ist auch unter dem Namen Sternblume bekannt. Ihre Blüten erinnern durch ihre Strahlenform an die Himmelskörper. Das griechische Wort „aster“ bedeutet so viel wie Stern. Zu den Sternen schickt man seine Wünsche und Hoffnungen. Daher gab man früher dieser Blume eine entsprechend symbolhafte Bedeutung und drückte mit einer verschenkten Aster einen Wunsch aus. Allerdings – so sagte der Volksglaube – durfte man diesen Wunsch nicht verraten. Dann sollte er sich innerhalb der folgenden drei Monate erfüllen. Wer mag, kann es gerne ausprobieren. Denn Astern gibt es momentan in Hülle und Fülle.

Die Raublatt-Aster „Andenken an Paul Gerber“ ist trotz ihrer Zartheit eine robuste Pflanze. Mit ihrem violetten Farbkleid stellt sie eine wirklich schöne Staude mit einer eindrucksvollen Blüte dar. (Foto: © Martina Hörle)
Die Raublatt-Aster „Andenken an Paul Gerber“ ist trotz ihrer Zartheit eine robuste Pflanze. Mit ihrem violetten Farbkleid stellt sie eine wirklich schöne Staude mit einer eindrucksvollen Blüte dar. (Foto: © Martina Hörle)

Interessant ist, dass der Name „Aster“ in den Ländern England, Spanien, Frankreich, Niederlande, Schweden und Polen ebenfalls „Aster“ bleibt. Obendrein trägt die Blume den Beinamen „Michaelmas daisy“. Einerseits, weil sie am Michaelistag blüht und andererseits, weil der Erzengel Michael der Beschützer vor Dunkelheit und dem Bösen ist. Und gerade die Aster kämpft mit ihrer späten Blühzeit und ihrem strahlenden Blütenreichtum gegen die beginnende Dunkelheit im Herbst.

Traditionell schenkt man Astern zum 20. Hochzeitstag, der so genannten Porzellan-Hochzeit. In Thüringen ist es Brauch, Schultüten mit Sommerastern zu dekorieren. Die Blätter und Blüten der Aster finden gerne in der Küche Verwendung. Während die Blätter wunderbar zu Salaten und Gemüse passen, können die hübschen Blüten als aparte essbare Dekoration so manche Speise verzieren. Beim Sammeln sollte man allerdings größte Vorsicht walten lassen. Die Aster kann leicht mit der äußerst giftigen Chrysantheme verwechselt werden. Manchen Sorten werden nach alter Überlieferung heilende Eigenschaften zugesprochen. Vor dem Gebrauch sollten Sie mit einem Arzt oder Heilpraktiker Rücksprache halten.

Astern im Märchen

In früheren Zeiten wurden die welken Asternblüten verbrannt. Der Rauch sollte Teufel und Schlangen vertreiben. Geschlossene Blütenköpfe deutete man als Vorhersage für Regen. Im Märchen fand die Sternblume ebenfalls ihren Platz, wie in „Die sechs Schwäne“ der Brüder Grimm. In alten Legenden erzählte man von magischen Feen, die des Nachts unter den geschlossenen Blüten schliefen.

Die Raublatt-Aster „Alma Pötschke“ setzt mit ihrem leuchtenden Lachsrosa einen zauberhaften Farbfleck. Ihre Blütenfarben reichen von Orangerot bis Rubinrot. An sonnigen Standorten fühlt sie sich am wohlsten. Ihren Namen erhielt diese besondere Sorte zum Andenken an die Großmutter des Gärtners Pötschke. Bis 1977 gab Werner Pötschke täglich Gartentipps im Radio. (Foto: © Martina Hörle)
Die Raublatt-Aster „Alma Pötschke“ setzt mit ihrem leuchtenden Lachsrosa einen zauberhaften Farbfleck. Ihre Blütenfarben reichen von Orangerot bis Rubinrot. An sonnigen Standorten fühlt sie sich am wohlsten. Ihren Namen erhielt diese besondere Sorte zum Andenken an die Großmutter des Gärtners Pötschke. Bis 1977 gab Werner Pötschke täglich Gartentipps im Radio. (Foto: © Martina Hörle)

Eine Indianerlegende berichtet von zwei Mädchen, die sich im Wald vor Feinden versteckt hatten und Hilfe bei einer alten Kräuterfrau suchten. Diese sah Gefahr voraus und deckte die Mädchen mit Kräutern und Blättern zu. Am anderen Morgen hatten sie sich in Blumen verwandelt. Dasjenige, das ein blau gefranstes Kleid getragen hatte, war zur Aster geworden.

Tränen der Göttin Astraea

Auch die griechische Mythologie kommt nicht ohne die Aster aus. So heißt es, dass Astraea, die Göttin der Unschuld, lange unter den Menschen weilte. Als deren Schlechtigkeit immer weiter zunahm, verließ Astraea die Erde und lebte fortan im Sternzeichen Virgo (Jungfrau). Zeus (in anderen Versionen ist es Jupiter) strafte die Menschen mit einer Flut. Darüber weinte die Göttin viele Tränen. Dort, wo sie auf die Erde fielen, wurden sie zu Sternblumen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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