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Wunder der Natur – die Rosskastanie

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Gerade steht die Rosskastanie – wie hier im Botanischen Garten - in voller Blüte, sehr zur Freude von Bienen und Hummeln. (Foto: © Martina Hörle)
Gerade steht die Rosskastanie – wie hier im Botanischen Garten - in voller Blüte, sehr zur Freude von Bienen und Hummeln. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – In Parks und öffentlichen Grünanlagen kann man sie häufig antreffen – die Rosskastanie. Gerade jetzt steht sie in voller Blüte. Schaut man in die blühende Pracht der Krone, wird man feststellen, dass nur bestimmte Blüten von Hummeln und Bienen besucht werden. Nur sie sind die Nektarspender. Die Bäume selbst weisen mit ihrer Nektarampel darauf hin. Die Blüten enthalten einen gelben Farbflecken – das so genannte Saftmal. Solange es gelb ist, produziert die Blüte ihren Nektar. Nach Beendigung der Produktion färbt sich der Fleck rot. Für die Insekten heißt das: Hier gibt es keinen Nektar. Wer jetzt auf eine Kastanie trifft, sollte die Nektarampel einmal aus der Nähe betrachten.

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Die Rosskastanie ist einer der pollenreichsten Bäume und damit eine Freude für Insekten. Allergiker freuen sich allerdings weniger.

Nektarampel für Insekten

Früher wurden diese schnell wachsenden Bäume häufig im Bereich von Biergärten gepflanzt. Durch ihre beachtliche Höhe, bis zu 30 Meter, und die breit auslandende Krone mit den großen Blättern waren sie sehr gefragt. Sie hielten das Bier in den Bierkellern stets kühl und dienten obendrein als Schattenspender. Deshalb nannte man sie oft „Biergartenbaum“. Vögel bauen gerne ihr Nest in der dichten Baumkrone. Schon Sonnenkönig Ludwig XIV erklärte die Rosskastanie zu seinem Lieblingsbaum.

Der Baum selbst weist mit seiner Nektarampel auf die Blüten hin, die gerade Nektar produzieren. (Foto: © Martina Hörle)
Der Baum selbst (gesehen im Botanischen Garten) weist mit seiner Nektarampel auf die Blüten hin, die gerade Nektar produzieren. (Foto: © Martina Hörle)

Während sie sich im Frühjahr mit prächtigen Blütenständen präsentiert, zeigt sie im Herbst ihre wunderschönen rotbraun glänzenden Kastanien. Wie viele Kindheitserinnerungen sind damit verbunden? Und noch heute ziehen zahlreiche Menschen, kleine und große, los und sammeln die Herbstfrüchte, um daraus bezaubernde Bastelarbeiten zu kreieren oder Wild zu füttern. Besonders gerne nahm man sie mit, wenn der Samen noch in einer grünen Kugelkapsel steckte. Die weichen Stacheln störten dabei kaum.

Zum Essen nicht geeignet

Allerdings eignen sie sich im Gegensatz zu den Maronen der Esskastanie keinesfalls zum Verzehr. Aber als Arzneipflanze genießt dieser Baum hohes Ansehen. Der in den Samen enthaltene Wirkstoff Aescin dichtet Gefäßwände ab und verhindert Wasseransammlungen im Gewebe. Bei Venenbeschwerden, Wadenkrämpfen und geschwollenen Beinen ein häufig angewandtes Mittel. Die Rinde enthält besonders viele Gerbstoffe, die gegen Durchfall und andere Beschwerden eingesetzt werden können. Die Blätter enthalten ähnliche Inhaltsstoffe und finden unter anderem Verwendung in Hustentees.

Die Rinde der Rosskastanie enthält besonders viele Gerbstoffe, die gegen Verdauungsbeschwerden helfen können. (Foto: © Martina Hörle)
Die Rinde der Rosskastanie enthält besonders viele Gerbstoffe, die gegen Verdauungsbeschwerden helfen können. (Foto: © Martina Hörle)

Werden kleingeschnittene Kastanien mit heißem Wasser übergossen, entsteht ein seifiges Wasser, das sich vorzüglich zum Waschen eignet.

Kleiner Feind mit großer Zerstörungskraft

Mittlerweile hat die Rosskastanie leider einen kleinen, aber außerordentlichen wirkungsvollen Feind. Die Miniermotte ist ein Kleinschmetterling mit enormer Zerstörungskraft. Die Larven fressen sich unermüdlich durch die Blätter. Die bilden dadurch braune Flecken und sterben früh ab.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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