Start Aktuelles Zahl der evangelischen Kirchenaustritte 2021 leicht gestiegen

Zahl der evangelischen Kirchenaustritte 2021 leicht gestiegen

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Die Stadtkirche im Herzen der Solinger Innenstadt. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Die Stadtkirche im Herzen der Solinger Innenstadt. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Die Zahl der Kirchenaustritte im Evangelischen Kirchenkreis Solingen ist im vergangenen Jahr wieder etwas gestiegen. Eine repräsentative Befragung in ganz Deutschland zeigt, dass dem Austritt meist ein langer Prozess der Abkehr vorausgeht. Die Auswertung der Kirchenbücher im Solinger Kirchenkreis hat jetzt ergeben, dass von Januar bis Dezember 2021 insgesamt 358 Solingerinnen und Solinger ihren Austritt aus der Evangelischen Kirche erklärt haben.

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In Solingen kein starker Anstieg der Zahlen

Im Vorjahr 2020 waren nur 313 ehemalige Mitglieder evangelischer Gemeinden ausgetreten. Das damalige erste Coronajahr war allerdings auch von zwei längeren Lockdowns geprägt. Im Jahr 2019 hatte es dagegen noch deutlich mehr Kirchenaustritte gegeben (477). Die aktuelle Zahl für 2021 bewegt sich im Rahmen der Werte von 2017 (353) und 2018 (385).

Mitte März hatte die Evangelische Kirche im Rheinland gemeldet, dass man auf der Grundlage einer Hochrechnung im Durchschnitt der Landeskirche für 2021 mit Austrittszahlen rechne, die deutlich über den Werten früherer Jahre liegen. „Auch wenn uns jeder einzelne Kirchenaustritt leidtut, sind wir erleichtert, dass wir zumindest für die Evangelische Kirche in Solingen keinen starken Anstieg der Zahlen feststellen müssen“, erklärt Thomas Förster, Pressepfarrer des Kirchenkreises.

Zahlreiche Gründe für Kirchenaustritte

Auf die Frage nach den Gründen des Kirchenaustritts gibt eine repräsentative Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Hinweise. Dafür wurden bundesweit Menschen, die seit 2018 aus der Evangelischen und der Katholischen Kirche ausgetreten waren, über ihre Motive befragt. Die Ergebnisse wurden ebenfalls Mitte März veröffentlicht. Sie zeigen, dass nur eine Minderheit die Kirche aus einem bestimmten Anlass verlassen hat.

Bei den ehemals Evangelischen traten die allermeisten nicht deshalb aus, weil sie sich wegen der öffentlichen Berichterstattung über Skandale oder über eine misslungene persönliche Begegnung mit einer Pfarrperson geärgert hatten. Dem Austritt aus der Evangelischen Kirche war vielmehr eine langdauernde Abkehr und Entfremdung von der Kirche und den Inhalten ihrer Verkündigung vorausgegangen. Die meisten (51 Prozent) erklärten, dass sie bereits in ihrem Elternhaus, obwohl evangelisch getauft, kaum oder gar nicht mit christlichen Glaubensinhalten vertraut gemacht worden waren. Lediglich ein Achtel gab an, sehr oder ziemlich religiös erzogen worden zu sein.

Rückgang um insgesamt 1.050 Personen

Größeren Anteil am Rückgang der Zahl der Gemeindemitglieder im Evangelischen Kirchenkreis Solingen hat aber nach wie vor, dass erheblich mehr Menschen sterben und bestattet als geboren und getauft werden. So mussten die zehn Gemeinden 2021 einen Rückgang um insgesamt 1.050 Menschen verzeichnen (2020: 1.043). Davon war etwa ein Drittel auf Kirchenaustritte zurückzuführen. 40.610 evangelische Kinder, Frauen und Männer gehörten am 31.12.2021 zum Evangelischen Kirchenkreis Solingen (2020: 41.660).

Nicht zum Evangelischen Kirchenkreis Solingen gehört auf dem Solinger Stadtgebiet lediglich der evangelische Gemeindebezirk Burg: Er gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen im Evangelischen Kirchenkreis Lennep. Dort werden auch die entsprechenden Gemeindemitglieder und Austritte gezählt.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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