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Zeit für die Kunst – Kunst-Zeit im Hofgarten

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Klaus Dreikausen, Organisator und Mitaussteller, zeigt einen Ausschnitt aus seinem reichhaltigen Fundus an Digital-Druck-Grafiken. An dem Bildschirm gegenüber können Besucher in einer Präsentation einen Großteil seiner weiteren Arbeiten ansehen. (Foto: © Martina Hörle)
Klaus Dreikausen, Organisator und Mitaussteller, zeigt einen Ausschnitt aus seinem reichhaltigen Fundus an Digital-Druck-Grafiken. An dem Bildschirm gegenüber können Besucher in einer Präsentation einen Großteil seiner weiteren Arbeiten ansehen. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Am morgigen Samstag wird um 11 Uhr im EG des Hofgartens eine interessante und vielschichtige Vernissage eröffnet. Sechs Künstler haben sich zusammengefunden und zeigen einen Querschnitt ihres breiten Schaffensspektrums. Malerei und Skulpturen in Kombination mit Werken der Digital-Druck-Grafik – so präsentiert sich die neue Ausstellung.

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Sechs Künstler in Ausstellergemeinschaft

Organisator der Ausstellung ist Klaus Dreikausen, der sich mit seinen Computergrafiken bereits einen Namen in der Solinger Szene gemacht hat. Der Rentner im Unruhestand war über 30 Jahre im grafischen Bereich tätig. Die dabei gewonnen Erfahrungen setzt er jetzt mit Hilfe der unzähligen Möglichkeiten der Computergrafik bei seinen Digital-Druck-Grafiken um. Seine Arbeiten leben von der Kombination brillanter Farben in einem ganz besonderen Schaffensprozess. Manche der Darstellungen entstehen mit dem Eingabegerät am Tablet. Anderes wiederum entwickelt er aus eigenen Fotoaufnahmen. In seinem reichhaltigen Fundus befinden sich derzeit mehr als 450 Motive. Da der Ausstellungsraum zwischen sechs Künstlern aufgeteilt wird, kann Klaus Dreikausen nur einen kleinen Querschnitt aufhängen. Doch der Besucher hat die Möglichkeit, sich in einer Präsentation am Fernseher viele weitere Arbeiten anzusehen.

So wie sich hier Thomas Siefer (li.) und Klaus Dreikausen (re.) gegenüberstehen, so haben die Künstler ihren platzierten Objekten gegenüber noch einmal Akzente als Gegengewicht gesetzt. Das 180 x 80 cm große Werk an der Wand wird von Thomas Siefer zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. (Foto: © Martina Hörle)
So wie sich hier Thomas Siefer (li.) und Klaus Dreikausen (re.) gegenüberstehen, so haben die Künstler ihren platzierten Objekten gegenüber noch einmal Akzente als Gegengewicht gesetzt. Das 180 x 80 cm große Werk an der Wand wird von Thomas Siefer zum ersten Mal öffentlich ausgestellt. (Foto: © Martina Hörle)

Thomas Siefer nutzt für seine Werkreihen die verschiedensten Materialien, wie Edelstahl und Aluminium. Die Exponate entstehen auf Holz, Leinwänden oder auch Plexiglas. Seine Objekte wirken sachlich und strukturiert und doch sind es eigenwillige Farbkompositionen in vielfältigen Gestaltungsformen. Einige seiner Exponate stellt der Künstler zum ersten Mal aus, wie beispielsweise ein großes 180 x 80 cm großes Bild im Querformat. Auch der goldene Vogelkäfig mit dem Titel „Gender-Talk“ ist zum ersten Mal in der Öffentlichkeit zu besichtigen. Seit einem Jahr studiert Siefer wieder an der Kunstakademie Essen. „Es geht mir weniger um einen weiteren Abschluss“, erklärt der Künstler. Ihn interessiert die Auseinandersetzung mit den anderen Künstlern. Von Thomas Siefer gibt es in der Ausstellung einen kurzen Dokumentarfilm zu sehen. Der Trailer dazu ist auf seiner Homepage zu finden.

Vogelkäfig „Gender-Talk“

Die Wuppertaler Malerin Bettina Mauel war mit ihren Arbeiten bereits in vielen europäischen Ausstellungen vertreten. Mauel studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Gerhard Richter und war Meisterschülerin bei Prof. Gotthard Graubner. Die Faszination des Tanzes hatte die Künstlerin schnell ergriffen und bis heute nicht wieder losgelassen. Landschaften und Blumen gehören wie das Figurative zu den bevorzugten Motiven. In ihren kraftvollen Bildern offenbart sich fast fühlbar die Bewegung. Mal sind es die Kleider ihrer schemenhaften Tänzerinnen, die zur Musik schwingen. In „Blattwirbel“ spürt der Betrachter den Wind, der durch die Zweige der Bäume fegt. Auch Bettina Mauel ist in einem kurzen Video zu sehen. Hier zeigt die Künstlerin in ihrem Atelier die Entstehung eines neuen Werkes.

Der Vogelkäfig von Thomas Siefer trägt den Namen „Gender-Talk“ und ist zum ersten Mal auf einer Ausstellung zu besichtigen. (Foto: © Martina Hörle)
Der Vogelkäfig von Thomas Siefer trägt den Namen „Gender-Talk“ und ist zum ersten Mal auf einer Ausstellung zu besichtigen. (Foto: © Martina Hörle)

Bildhauer Günter Thelen hat bereits über Jahrzehnte im In- und Ausland seine Werke präsentiert. In dieser Vernissage stellt der gelernte Goldschmied seine Vorliebe für hartes Gestein unter Beweis. Seine Skulpturen aus Marmor und anderem Gestein formen sich zu Tieren, Schalen und mehr. Mal gegenständlich, mal abstrakt kreiert der Künstler seine oftmals überdimensionalen Objekte. Eine kleine Skulptur stellt den Künstler selbst während der 70er Jahre dar. Die Kleidung hat er ebenfalls selbst getragen. Mehrere gleiche Figuren, gleiche Kleidung, andere Farben – es könnte sinnbildlich für die vielen Facetten des Künstlers stehen.

Schlosser und Blecharbeiter Stephan Mensler aus Solingen hat vor rund 20 Jahren die Kunst als Ausgleich zu seinem Beruf entdeckt. Sein Spezialgebiet sind Stahlblech- und Acrylbilder. Für seine Arbeiten verwendet er als Material vorwiegend den nur bedingt rostenden Cor-Ten-Stahl. In einer Gemeinschaftsarbeit mit Peter Wischnewski hatte er bereits vor einiger Zeit eine 110 Kilo schwere Figur entworfen. Der „Denker“ ist in dieser Ausstellung wieder zu betrachten. Im Schaufenster werfen einige von Menslers Lampen Licht auf die Szene.

Schale als Urform

Georg Staubes, Solinger Steinmetz und Steinbildhauermeister, verwendet ausschließlich regionale Materialien, um auf diese Weise einen direkten Bezug zu seinem/unserem Lebensraum herzustellen. In regionalen Steinbrüchen sucht er nach Steinen, die ihn inspirieren. Bei seiner Arbeit integriert der Künstler die Strukturen, Farben und Formen der Natur mit in seine Werke. Aus den Gesteinsarten arbeitet er klare, schlichte Formen heraus. Die Schale als Urform der menschlichen Existenz taucht in seinen Werken immer wieder auf.

Der „Denker“ ist eine 110 Kilogramm schwere Skulptur, die in einer Gemeinschaftsarbeit von Stephan Mensler und Peter Wischnewski entstanden ist. Im Hintergrund sind Arbeiten von Bettina Mauel zu sehen. (Foto: © Martina Hörle)
Der „Denker“ ist eine 110 Kilogramm schwere Skulptur, die in einer Gemeinschaftsarbeit von Stephan Mensler und Peter Wischnewski entstanden ist. Im Hintergrund sind Arbeiten von Bettina Mauel zu sehen. (Foto: © Martina Hörle)

„Wir präsentieren unsere Exponate zum ersten Mal in dieser Ausstellergemeinschaft“, sagt Klaus Dreikausen. Der Organisator und Mitaussteller hatte die Vernissage nach Rücksprache mit dem Center-Management ins Leben gerufen. „Wir möchten den Besuchern Zeit für die Kunst geben und sie sollen sich Zeit für die Kunst nehmen“, erklärt Dreikausen das Konzept. Kunst-Zeit ist die Präsentation von Kunstwerken in attraktivem Umfeld mit zusätzlichen Aktivitäten, wie beispielsweise Gespräche mit den Künstlern, oder Videoclips, die den Künstler im Atelier bei der Arbeit zeigen.

Aktbilder in der Umkleide

In dem 175 m² großen Ladenlokal (ehemals Bekleidungsgeschäft) im Erdgeschoss gleich neben der Rolltreppe, Eingang Kölner Straße 99, haben die sechs Künstler ihre Bilder, Skulpturen, Stelen, Digital-Druck-Grafiken und noch vieles mehr auf harmonische, teilweise spannende Weise miteinander kombiniert. Jeder Künstler hat seine Objekte an bestimmter Stelle platziert und gegenüber noch einmal Akzente als Gegengewicht gesetzt. Aktbilder wurden geschickt in die Umkleidekabinen integriert. „Damit führen wir die Kabinen quasi wieder ihrem eigentlichen Zweck zu“, philosophiert Klaus Dreikausen mit einem Augenzwinkern. Viele Kunstwerke spiegeln sich in den Säulen des Raumes wieder. Andere kann man gar nicht betrachten, ohne dabei selbst vor einem Spiegel zu stehen.

Vorläufig ist die Ausstellung bis Ende August geöffnet. Es besteht die Option auf Verlängerung.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Dienstag         10 – 14 Uhr
Donnerstag     10 – 18 Uhr
Samstag         10 – 14 Uhr

Weitere Termine sind nach Absprache unter io@dreikom.de möglich.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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