SOLINGEN (red) – Zum Jahreswechsel 2020/2021 wendet sich Oberbürgermeister Tim Kurzbach mit einem Neujahrsgruß an die Solingerinnen und Solinger. Wir veröffentlichen diesen an dieser Stelle ungekürzt.
„Liebe Solingerinnen und Solinger,
ich wünsche Ihnen ein frohes, glückliches und gesundes Neues Jahr 2021.
Ich hoffe, Sie sind gut reingekommen in dieses neue Jahr, mit dem wir doch so viel Hoffnung verbinden. Die Hoffnung vor allem, dass es ein besseres Jahr werden wird als das vergangene. Und es gibt Grund zur Hoffnung: die Systeme der Gesundheitsversorgung haben funktioniert und ich gehe davon aus, dass sie weiter funktionieren werden, mit der Unterstützung von so vielen tatkräftigen und kompetenten Männern und Frauen.
Die ersten Menschen in unserer Stadt sind geimpft und ich habe die Hoffnung, nein, ich bin sicher, dass das Impfen der Bevölkerung in Solingen gelingen und ein Erfolg werden wird. Allerdings müssen wir auch realistisch sein: das Impfen wird Monate dauern. Wir müssen geduldig sein. Wenn wir aber geduldig sind und rücksichtsvoll miteinander umgehen, werden wir uns von dem Virus befreien können.
Für die Hoffnung gibt es ein schönes Bild, das Martin Luther zugeschrieben wird: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Ein Zeichen, dass Hoffnung die Angst besiegt.
Umfangreiche Investitionen in vielen Bereichen
So ein Apfelbäumchen, das gepflanzt wird – das kann vieles sein, durchaus auch ein großes Vorhaben, wie wir in Solingen einige vor uns haben: Wie die Investitionen in Schulen und frühkindliche Bildung, in die Köpfe unserer Kinder. Es gibt keine wichtigere Aufgabe. 300 Millionen Euro wollen wir in den kommenden Jahren hier investieren. Wir werden ganze Schulgebäude neu bauen. Wir werden auch neue Feuerwachen bauen. Und wir schaffen die Smart City und bringen die Digitalisierung voran.
Wir werden auch in unsere Innenstädte investieren. In Ohligs ist der Aufbruch schon greifbar. Dort werden sich an der Ostseite des Bahnhofsgeländes neue Firmen ansiedeln können. Auch in Wald tut sich schon ganz viel mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept. Und in Solingen-City sind wir dabei, eine komplette Innenstadt noch mal ganz neu zu erfinden. Solingen braucht eine planerische Perspektive für die kommenden Jahrzehnte. Wir sprechen von Investitionen von rund 500 Millionen Euro. Es werden auch noch mehr Menschen nach Solingen ziehen. Unsere Stadt wächst.
Wir brauchen aber nicht nur Planer und Investoren; Solingen braucht Sie! Solingen braucht Menschen, die bereit sind, anzupacken und Ideen zu entwickeln für unsere Heimatstadt. Hoffnung kann man nicht nur haben, man kann sie auch gestalten. Jeder kann etwas einbringen. Denken Sie mit. Überlegen Sie: Wo können Sie konkret mit anpacken? Wo können wir etwa Kulturschaffenden unter die Arme greifen? Wie können wir Gastronomie und Einzelhandel helfen? Überlassen wir das nicht nur den Hilfsprogrammen von Bund und Land. Überlegen Sie doch einmal mit! Ich bin für jede gute Idee offen.
Kurzbach: Der Stern ist ein Hoffnungszeichen
Erlauben Sie mir einen letzten Gedanken: Ein anderes uraltes Hoffnungszeichen ist der Stern. Leider fällt die schöne Sternsingeraktion in der bekannten Form in diesem Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer. Könnten wir da auch nicht auch alle zusammen kreativ einspringen? Es muss nicht jeder singen, aber wie wäre es, wenn jeder einen Stern bastelt und einem Nachbarn oder einer Nachbarin, verbunden mit einem Gruß, in den Briefkasten wirft? Viele Menschen sind wegen Corona einsamer als sonst und müssen Kontakte vermeiden.
Meine Söhne haben mir einen Stern gebastelt und als ich das Glück spürte, dieses Hoffnungszeichen in der Hand zu halten, kam mir die Idee, Ihnen, liebe Solingerinnen und Solinger, diese kleine Bastelaktion vorzuschlagen. So schwer ist es nicht. Wagen Sie sich an Schere und Papier. Wie schön wäre es doch, wenn in vielen Solinger Fenstern diese Sterne hängen würden. Als Zeichen für ein glückliches und gesegnetes neues Jahr.
Ihr Oberbürgermeister Tim Kurzbach„