Start Aktuelles Aktuelle Grippewelle: Solinger Kliniken kooperieren

Aktuelle Grippewelle: Solinger Kliniken kooperieren

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Klinikum Solingen: Rettungswagen und Notarzt vor dem Schockraum der Zentralen Notfallambulanz (ZNA). (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Klinikum Solingen: Rettungswagen und Notarzt vor dem Schockraum der Zentralen Notfallambulanz (ZNA). (Archivfoto: © Bastian Glumm)
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SOLINGEN (red) – Ein Abstimmungsgespräch mit Vertretern der drei Solinger Kliniken, des Rettungsdienstes und der Stadtverwaltung fand am Mittwochvormittag auf Einladung der stellvertretenden Leiterin Dr. Annette Heibges beim Stadtdienst Gesundheit statt. Hintergrund: die aktuell hohe Anzahl an Influenza-Erkrankungen und die damit verbundenen Kapazitätsengpässe im Bereich der stationären Versorgung, deren Personal ebenfalls grippebedingt dezimiert ist.

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Alle Teilnehmenden bitten die Bevölkerung um Verständnis, dass vor allem in den zentralen Notaufnahmen mit Wartezeiten zu rechnen ist. Allein im Städtischen Klinikum suchten in der Nacht von Montag auf Dienstag 155 Patienten die zentrale Notfallambulanz auf – fast doppelt so viele wie normalerweise. „Wir müssen die Fälle nach der jeweiligen Schwere der Erkrankung priorisieren“, betont der zuständige Beigeordnete Jan Welzel. Die aktuelle Situation sei herausfordernd, aber zu bewältigen, so Welzel.

72 labordiagnostisch gemeldete Influenza-Fälle

Bis zum 6. März verzeichnete der Stadtdienst Gesundheit bereits 72 labordiagnostisch gemeldete Influenza-Fälle in diesem Jahr. Ein Patient starb an dem Virus. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es „nur“ 43 Fälle. Ein Grund mehr, sich mit den Verantwortlichen zusammen zu setzen. Sowohl das Städtische Klinikum als auch die St. Lukas Klinik und das Krankenhaus Bethanien sind mit einer Auslastung zwischen 91 und 95 Prozent an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt.

Ab 90 Prozent gilt ein Krankenhaus als voll belegt, weil aufgrund der Geschlechter-Trennung und möglicher Isolierstationen nicht alle Betten belegt werden können. So stehen beispielsweise einzelne Zimmer unter Quarantäne, wenn sich – wie in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich – zum Influenza- auch noch der Noro-Virus hinzu gesellt.

Zeitweise ein Fünftel des medizinischen Personals erkrankt

Um so bemerkenswerter sei das Engagement der (noch) nicht erkrankten Ärzte, Pflege- und Rettungskräfte, hebt der Gesundheits-Dezernent hervor. „Dank des herausragenden Einsatzes aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zusätzliche Dienste übernehmen, können wir dem überregionalen Versorgungsauftrag gerecht werden“, lobt Welzel. Zeitweilig war ein Fünftel des medizinischen Personals selbst erkrankt.

Die Lungenfachklinik Bethanien in Aufderhöhe. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Die Lungenfachklinik Bethanien in Aufderhöhe. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Angesichts des außerordentlich hohen Patienten-Aufkommens bei gleichzeitg überproportional hohem Krankenstand der Pflegenden wurde jetzt ein Notfallplan abgestimmt. Dieser sieht eine tägliche Abstimmung, die intensive Kooperation aller Häuser und die Bündelung der vorhandenen Ressourcen vor. Zudem passt die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ihre Präsenz in der Notdienstpraxis der niedergelassenen Ärzte dem erhöhten Bedarf an. Welzel: „Wir sind vorbereitet, sollte sich die Situation weiter verschärfen.“

Notfälle gehen derzeit vor

Zugleich bitten alle Teilnehmenden des Abstimmungsgespräches die Solingerinnen und Solinger um Verständnis und Geduld, dass das Warten auf Behandlung oder ein Stationsbett bei nicht akut gefährdeten Patienten in der momentanen Situation etwas länger dauern kann. Auch Therapien, Untersuchungen und Operationen nicht akut behandlungsbedürftiger Patienten müssen im Bedarfsfall verschoben werden. Die Notdienstpraxis der KV und die Notfall-Ambulanzen der Krankenhäuser sollten vor allem am Wochenende nur in wirklich dringenden Notfällen in Anspruch genommen werden.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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