Start Aktuelles Kplus muss nun auch Krankenhäuser in Haan und Hilden schließen

Kplus muss nun auch Krankenhäuser in Haan und Hilden schließen

2
Die Tage der St. Lukas Klinik in Ohligs sind gezählt. Das Krankenhaus an der Schwanenstraße soll im Frühjahr 2024 endgültig seine Pforten schließen. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Tage der St. Lukas Klinik in Ohligs sind gezählt. Das Krankenhaus an der Schwanenstraße soll im Frühjahr 2024 endgültig seine Pforten schließen. (Foto: © Bastian Glumm)
Anzeige
Anzeige

Anzeige

SOLINGEN (red) – Weiterer Tiefschlag für die Kplus Gruppe: Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt, werden nun auch neben der St. Lukas Klinik in Ohligs die Krankenhäuser in Haan und Hilden schließen. „Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen verhindert, dass die Kplus Gruppe ihre Geriatrie an den Standort in Hilden verlagert. Damit widerspricht das Ministerium dem positiven Votum der Kostenträger. Diese hatten im September die Pläne der Kplus Gruppe positiv quittiert und die gesamten Leistungsgruppen bestätigt“, so Kplus in einer geharnischten Medienmitteilung am Mittwoch.

Anzeige

Lukas-Geriatrie geht nicht nach Hilden

„Die Kostenträger haben uns ihre Unterstützung für alle Bereiche zugesagt und auch das Land hatte uns vor wenigen Wochen noch signalisiert, dass es unsere Pläne unterstützt und das Planungsverfahren Anfang Oktober beendet sein wird. Letzteres hat das Ministerium auch den Medien gegenüber bestätigt“, erklärt Kai Siekkötter, Geschäftsführer der Kplus Gruppe. Nunmehr sei eine endgültige Entscheidung für November angekündigt. Dabei, so Siekkötter, stehe man unter Zeitdruck. „Das Land weiß um unser Insolvenzverfahren und dass wir verbindliche Aussagen brauchen.“

Dazu die Kplus Gruppe in ihrer Medienmitteilung weiter: „Stattdessen hat das Ministerium für Gesundheit und Soziales Düsseldorf am Freitag Vertreter aller Krankenhäuser, die Bürgermeister der beteiligten Städte und den Landrat des Kreises sowie die Kostenträger nach Düsseldorf geladen, um über die stationäre Gesundheitsversorgung im Kreis Mettmann zu sprechen. Mit dem Ergebnis: Die Geriatrie soll nicht von der St. Lukas Klinik in Solingen nach Hilden verlegt werden. Und es hieß, diese Entscheidung sei sehr wahrscheinlich unumstößlich.“

Kplus: „Das können wir wirtschaftlich nicht kompensieren“

Diese Entwicklung habe nun zur Folge, dass die Kplus Gruppe ihre drei Standorte in Solingen, Haan und Hilden schließen muss. „Nach dem Verlust der Neurologie ist das der zweite schwere Schlag. Das können wir wirtschaftlich nicht kompensieren“, beschreibt Stefan Denkhaus, Generalbevollmächtigter der Kplus Gruppe die aktuelle Situation. Im September wurde bekannt, dass fast die gesamte neurologische Abteilung der Lukas Klinik zum 1. Januar 2024 ins Klinikum wechseln wird. „Das bedeutet ganz konkret: Wir müssen weit 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen, darunter 150 Auszubildende in der Pflege. Die Genesis als eine der größten Inklusionsgesellschaften für Menschen mit Behinderung in Nordrhein-Westfalen mit rund 170 Beschäftigten versuchen wir durch weitere externe Neukunden zu stabilisieren.“

Von der Schließung seien auch 20.000 stationäre und 32.000 ambulante Patienten direkt betroffen. „Wie die verbleibenden Krankenhäuser das auffangen wollen, ist mir schleierhaft“, so Siekkötter weiter. „Klar, rechnen sich das alle erst einmal schön und freuen, sich, wenn sie ihre Betten nach Corona wieder füllen können. Man muss aber auch ehrlich sein: 20.000 Patienten von heute auf morgen mehr zu behandeln, dafür sind die Einrichtungen allein räumlich nicht ausgelegt.“

Siekkötter: „Votum der Krankenkassen war eindeutig für uns“

„Es sind politische Entscheidungen in den letzten Tagen und Wochen getroffen worden. In einigen Fällen hat man nicht mit uns, sondern über uns und unsere Köpfe hinweggesprochen, deshalb kann ich die Entscheidung gegen uns nur als politische Entscheidung werten, denn das Votum der Krankenkassen war eindeutig für uns, unsere Leistungen und unsere Mitarbeiter“, so Siekkötter.

Volksbank Bergisches Land
Anzeige
Vorheriger ArtikelKinderkrankenpflege im Klinikum Solingen: „Es ist viel Empathie gefragt“
Nächster ArtikelExperten für Immobilienbewertung: Sachverständigenbüro Vogel und Kollegen
Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

2 Kommentare

  1. Nein, man muss nicht drei Krankenhäuser schließen weil man eine Abteilung nicht bekommt. Dann kann man die beiden anderen trotzdem lukrativ weiter betreiben. Darum frage ich mich, ob das ein „Erpressungsversuch“ ist, andere nennen es vielleicht Verhandlungsgeschick…
    Steht das plus bei Kplus für Kirche plus Kommerz?
    Kplus sollte den Internetauftritt schnell überarbeiten, denn zurzeit wirbt man noch mit Karrierechancen…

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein