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Ananas und Jazz im Botanischen Garten

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Dr. Hans-Werner Hammen und seine Frau Margarete führen die Besucher durch das Bromelienhaus. Dabei erzählen sie viel Wissenswertes und geben Tipps zu Pflege und Haltung. (Foto: © Martina Hörle)
Dr. Hans-Werner Hammen und seine Frau Margarete führen die Besucher durch das Bromelienhaus. Dabei erzählen sie viel Wissenswertes und geben Tipps zu Pflege und Haltung. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Bereits zum 11. Mal feiert man am Sonntag im Botanischen Garten das beliebte Ananasfest. „Entstanden ist es aus unserem Jazzkonzert“, berichtet Matthias Nitsche, stellvertretender Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten Solingen. „Dann übernahmen die Stadtwerke das Sponsoring für unser Bromelienhaus. Zum damaligen Zeitpunkt gab es die Bromelienperle, ein Getränk aus städtischem Wasser, mit Obstsäften kombiniert. Damit wollten die Stadtwerke auf die gute Qualität ihres Wassers hinweisen.“

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Vom Jazzkonzert zum Ananasfest

So wurde aus dem Jazzkonzert das Ananasfest, das mittlerweile eine der ältesten Veranstaltungen des Botanischen Gartens ist. Und wie in jedem Jahr tritt auch dieses Mal wieder die Haus- und Hofband auf. Die Magnolia Jazzband, sechs Musiker und eine Sängerin, erfreuen die Besucher mit schwungvoller Musik.

Vor dem Bromelienhaus hat Familie Juckel (Vater, Mutter und Tochter) ihren Stand aufgebaut. Hier wird schwer gearbeitet. 200 Ananas wollen geschält und kleingeschnitten werden. Die süßen Obststücke werden im Becher angeboten und können sofort verzehrt werden. „Ich weiß am Abend schon, was ich getan habe“, meint Vater Juckel. Er bedient die Schälmaschine. Dafür braucht man Kraft.

Die Haus- und Hofmusiker, die Magnolia Jazzband, sorgen auch in diesem Jahr wieder für schwungvolle musikalische Unterhaltung. (Archivfoto: © Martina Hörle)
Die Haus- und Hofmusiker, die Magnolia Jazzband, sorgen auch in diesem Jahr wieder für schwungvolle musikalische Unterhaltung. (Archivfoto: © Martina Hörle)

Der Wettergott meint es dieses Jahr nicht so gut und schickt immer wieder Schauer. Doch das schreckt die Besucher nicht. „Wir können unseren Gästen zweihundert überdachte Plätze anbieten“, sagt Nitsche. Wer mag, kann in die Schauhäuser ausweichen und sich hier an zahlreichen Pflanzen erfreuen, so auch an den Bromelien. Sie gehören zur Familie der Ananasgewächse. Der Botanische Garten beherbergt in seinem Gewächshaus die größte Bromeliensammlung in Nordrhein-Westfalen.

Magnolia Jazzband spielt auf

Dr. Hans-Werner Hammen und seine Frau Margarete führen interessierte Gäste gerne durch das Treibhaus, beantworten Fragen und geben Tipps zu Haltung und Pflege. „Die Führungen mache ich jetzt seit 2004“, erzählt Dr. Hammen. „Eigentlich bin ich Chemiker, aber ich hatte Botanik als Nebenfach.“ Der Bromelienkenner interessiert sich auch für Kakteen. „Ich sag immer, Bromelien und Kakteen sind wunderbar für Berufstätige geeignet“, schmunzelt er. „Die Pflege ist sehr überschaubar.“

Die Besucher erfahren viel Wissenswertes über die Eigenarten der Ananasgewächse, zum Beispiel, dass manche Bromelien sehr harte, an den Rändern stachelige Blätter haben. Andere Blätter wiederum sind weich. Manche kann man nur schwer von Agaven unterscheiden. „Die unterschiedlichen Arten gehen in die Tausende“, weiß Dr. Hammen. Stolz zeigt er eine Aechmea smithiorum, eine Sorte, die er selbst aus Tobago/Südamerika mitgebracht hat.

Vater Juckel braucht viel Kraft an der Schälmaschine. Gemeinsam mit Frau und Tochter verkauft er heute im Botanischen Garten frische Ananas in Stücken. (Foto: © Martina Hörle)
Vater Juckel braucht viel Kraft an der Schälmaschine. Gemeinsam mit Frau und Tochter verkauft er heute im Botanischen Garten frische Ananas in Stücken. (Foto: © Martina Hörle)

„Meist findet die Vermehrung der Bromelien durch Samen statt“, beschreibt der Fachmann die Vorgehensweise der Züchter, „doch ich bin der Meinung, dass es durch Ableger einfacher geht.“ Beim Gang durch das Treibhaus bleibt er vor einer gewaltigen Pflanze stehen. „Die wird bald blühen“, verrät er. Seine Frau freut sich über ihre Lieblingspflanze, die auch gerade blüht. „Es ist gar keine Bromelie“, lächelt sie. Die Rose of Bayahibe ist die dominikanische Nationalblume. Bis vor gar nicht langer Zeit war sie vom Aussterben bedroht, da nur männliche Pflanzen bekannt waren. Mittlerweile hat man im Gebirge weibliche Pflanzen gefunden, so dass erfolgreich gezüchtet werden konnte.

Größte Bromeliensammlung in NRW

Auch wenn die Rose of Bayahibe keine Bromelie ist, hat sie trotzdem hier im Treibhaus eine Heimat gefunden.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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