SOLINGEN (mh) – An diesem Wochenende findet zum ersten Mal die Rassegeflügelschau des Geflügelzuchtvereins-Fauna-Ohligs in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens statt. Der Geflügelzuchtverein kann auf eine 110-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Aus diesem Grund gibt es einen Infostand mit vielen interessanten Auskünften über die Rassevielfalt des Geflügels. Auch andere Solinger Kleintierzuchtvereine, wie der Farbkanarien- und Vogelschutzzuchtverein Solingen 1980 e. V. unterstützen die Aktion.
Rassegeflügelschau im Gewächshaus
„Bisher haben wir die Natur immer in Form von Pflanzen gezeigt“, so Matthias Nitsche, stv. Vorsitzender der Stiftung Botanischer Garten. „Dieses Mal sind Tiere an der Reihe.“
Im Rahmen der Jahresabschlussveranstaltung wurde am Samstag traditionsgemäß der symbolische Scheck über 25.000 Euro von der Stiftung an die Stadtverwaltung übergeben. Der Betrag dient zur Reduzierung der Betriebskosten. Die Übergabe findet regelmäßig seit 2004 statt. Mittlerweile beläuft sich die Zahlung auf eine Gesamtsumme von 350.000 Euro. Die Vereinbarung ist entstanden, als die damalige Stadtspitze die Schließung des Bot. Gartens in Erwägung zog. Um das zu verhindern, verpflichtete sich die Stiftung zur jährlichen Zahlung von 25.000 Euro.
„Wir verwenden dafür Spenden, die Inhalte unserer Sammeldosen, Baumpatenschaften und die Erlöse, die der Kiosk durch den Verkauf von Kaffee und Kuchen erzielt“, erklärte Nitsche. Durch den unaufhörlichen Einsatz der Ehrenamtlichen kommt der Stadt eine weitere jährliche Ersparnis von rund 100.000 Euro zugute. Die Beete und Schauhäuser werden gepflegt, die Gartenpforte muss morgens geöffnet und abends geschlossen werden. Auch die zahlreichen Veranstaltungen bringen ein Riesenpensum an Arbeit mit sich. Nicht zu vergessen die Unterstützungen durch Sponsoren, die in wichtige Anschaffungen und Reparaturen fließen.
Jährlicher Scheck über 25.000 Euro
Bürgermeister Carsten Voigt und Bezirksbürgermeister Udo Vogtländer nahmen den Scheck von Schatzmeisterin Valeria Luhn und der stv. Vorsitzenden Bärbel Mentzel entgegen. Bürgermeister Voigt dankte den Mitarbeitern, und vor allem Matthias Nitsche für sein unermüdliches Engagement. „Diese hervorragende Arbeit kann man gar nicht genug würdigen. Und die 25.000 Euro, die wir heute annehmen, könnte man hier mindestens genauso gut brauchen.“ Auch bedauerte er, dass sich bisher keine zufriedenstellende Regelung für die fehlenden sanitären Anlagen gefunden hat.
Zwischenzeitlich hatten sich viele Besucher in den Gewächshäusern umgesehen. Während sich in einer Schauvoliere zahlreiche Kanarienvögel und Wellensittiche tummelten, konnte man in kleineren Volieren interessante Hühnerarten bestaunen. Christian Hankammer, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins, hatte neben anderen Tieren zwei weiße Seidenzwerghühner mitgebracht. Als er eins davon auf den Arm nahm, standen begeisterte Besucher daneben. Das Gefieder wirkt so kuschelig wie Fell. „Gerade diese Rasse hat ein sehr ruhiges Wesen“, berichtete Hankammer. „Seidenhühner haben übrigens eine schwarze Haut und fünf, statt der üblichen vier Zehen.“ Gerne beantwortete er weitere Fragen und gab Ratschläge zur artgerechten Haltung.
110 Jahre Geflügelzuchtverein
Interessierte können die Rasse-Geflügelzuchtausstellung auch am Sonntag von 11 – 18 Uhr besuchen.