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Botanischer Garten: Zum neunten Mal lockt die Bücherbörse

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Die Bücherbörse hat nichts von ihrer Anziehung verloren. Auch in diesem Jahr gab es wieder jede Menge Lesestoff für die Besucher. (Foto: © Martina Hörle)
Die Bücherbörse hat nichts von ihrer Anziehung verloren. Auch in diesem Jahr gab es wieder jede Menge Lesestoff für die Besucher. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Am vergangenen Sonntag hatte sich bereits zum neunten Mal der Botanische Garten mit seiner Bücherbörse in ein Eldorado der Bücherfreunde verwandelt. Um 14 Uhr sollte es losgehen. Aber angesichts der vielen Wartenden öffneten sich die Türen schon etwas eher. Scharen von Besuchern strömten herein, in der Hoffnung, ausreichend neuen Lesestoff zu finden.

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Bücherbörse wieder ein Besuchermagnet

In der Orchideenhalle lagen auf meterlangen Tischen unzählige Bücher, gesammelt von Literaturfreunden und Besuchern des Botanischen Gartens. Der Großteil des Lesestoffes war aber in der Multifunktionshalle zu finden. Zu beiden Seiten lagen etliche Bücher und warteten auf ein neues Zuhause. Und eifrig stöberten Lesehungrige aller Altersstufen nach interessantem oder spannendem Lesefutter. Jeder war ausgestattet mit Taschen und/oder Rucksäcken. Andere kamen mit gut gefüllten Taschen und wollten Bücher abliefern. Die Lücken füllten sich in Sekundenschnelle.

Stiftungsmitglied Claudia Elsner-Overberg kümmert sich intensiv um die Organisation der Bücherbörse. (Foto: © Martina Hörle)
Stiftungsmitglied Claudia Elsner-Overberg kümmert sich intensiv um die Organisation der Bücherbörse. (Foto: © Martina Hörle)

Es war ein ununterbrochenes Kommen und Gehen. Der Besucherstrom riss nicht ab. „Wir haben wieder eine bunte Mischung aus Romanen, Krimis, Sachbüchern, Tier- und Kochbüchern auf den Tischen“, meinte Stiftungsmitglied Claudia Elsner-Overberg. „Besonders gefragt sind natürlich immer Kinderbücher. In diesem Jahr sind erstaunlich viele Sachbücher zu finden.“ Und Matthias Nitsche, stellvertretender Leiter der Stiftung Botanischer Garten e. V., konnte mit der Meldung aufwarten, dass die Menge der gebrachten Bücher deutlich in den vierstelligen Bereich ging.

Gebrachte Bücher im vierstelligen Bereich

Während die erste Bücherbörse noch unter dem Dach der Lesehalle aufgebaut wurde, nutzt man mittlerweile lieber die Gewächshäuser, um vom Wetter unabhängig zu sein. Die Bücherbörse ist nach wie vor ein absoluter Besuchermagnet für kleine und große Besucher und ein großartiges Beispiel für Nachhaltigkeit. Die Bücher, die abgegeben werden, sollten aber so gut erhalten sein, dass man selbst sie ohne weiteres mitnehmen würde. Bände in zu schlechtem Zustand werden ausgemustert.

Bücherfreunde aller Altersklassen forschten in den ausgelegten Buchreihen nach interessanter Lektüre. (Foto: © Martina Hörle)
Bücherfreunde aller Altersklassen forschten in den ausgelegten Buchreihen nach interessanter Lektüre. (Foto: © Martina Hörle)

Manchmal sind zur großen Freude der Suchenden alte Schätzchen dabei, die man seit Jahren sucht und plötzlich hier findet. Während die einen sich inspirieren lassen, suchen andere wiederum ganz gezielt. Manchmal ist die Suche allerdings etwas problematisch. Da wird beispielsweise nach einem Buch von Elke Heidenreich geforscht. Der Titel ist nicht bekannt, aber das Buch ist blau. Da muss man die Augen natürlich gut aufhalten, um das zu finden.

Wettergeschützt und mitten im Grünen nach Büchern Ausschau zu halten, hat über die Jahre nichts von seiner Faszination verloren. Den Leuten macht es Spaß, sie stöbern und unterhalten sich über Bücher. Andere wollen „nur mal gucken“. Dabei bleibt es meist nicht. Der Eintritt ist frei und alle Bücher werden kostenlos abgegeben. Zwischen den Bücherstapeln warten Spendendosen auf freundliche Beachtung. Der Inhalt wird ausschließlich für die Erhaltung des Gartens verwendet.

Spendendosen zwischen Bücherstapeln

Die Idee zur Bücherbörse entstand vor einigen Jahren, als sich Claudia Elsner-Overberg und Matthias Nitsche über den Bücherschrank neben der Lesehalle unterhielten. Hier können Gartenbesucher Bücher lesen, mitnehmen oder auch eigene dazustellen. Vor Beginn der Veranstaltung räumt Elsner-Overberg jedes Mal den Bücherschrank aus, bringt die Bücher zu den anderen in die Halle und sortiert nach Themen. Am Ende der Veranstaltung wird der Schrank mit neuem Material bestückt. Der Bücherschrank wurde in der Vergangenheit schon angezündet und mehrfach eingetreten. Derzeit wird er, ebenso wie die Lesehalle, renoviert und in Stand gesetzt. Wenn die Lesehalle Ende Juni wieder in Betrieb genommen werden kann, wird auch der Bücherschrank wieder aufgestellt. Zu diesem Zweck sind bereits einige Kartons interessanter Bücher bereitgestellt worden.

Auf den langen Tischreihen fand sich eine bunte Mischung aus Romanen, Krimis, Sachbüchern, Tier- und Kochbüchern. In diesem Jahr waren obendrein viele Sachbücher dabei. (Foto: © Martina Hörle)

Der Zeitpunkt der Börse passt gleich in doppelter Hinsicht. In einer Woche, am 23. April, findet der jährliche Welttag des Buches statt. An diesem Tag feiern deutschlandweit Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte mit einer Vielzahl an Aktionen ein großes Lesefest. Außerdem gilt er als Todestag des englischen Dramatikers und Lyrikers William Shakespeare und Spaniens Nationaldichter Miguel de Cervantes.

Im Anschluss an das Bücherstöbern stärkte sich ein Teil der Besucher mit einem guten Kaffee oder einem leckeren Eis am Gartenkiosk. Andere nutzten die Gelegenheit für einen ausgiebigen Spaziergang in der Parkanlage oder schauten sich das Angebot am Stand von Juttas Bauernstube an.

Bücherbörse: Kein Kuchen im Kiosk

Ein kleiner Wermutstropfen war dabei. Derzeit darf im Kiosk kein selbstgebackener Kuchen verkauft werden. Außerdem müssen alle, die dort tätig sind, an einer nach der Hygieneverordnung vorgeschriebenen Schulung teilnehmen. „Diese Schulung müssen unsere Mitarbeiter zwar nicht aus eigener Tasche bezahlen“, so Matthias Nitsche, „doch da sie ja tagsüber stattfindet, muss Freizeit oder sogar ein Urlaubstag dafür geopfert werden.“

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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