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Coronavirus: Jetzt 19 infizierte Personen in der Klingenstadt

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Die Lungenfachklinik Bethanien in Aufderhöhe. (Foto: © Bastian Glumm)
Die Lungenfachklinik Bethanien in Aufderhöhe. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in der Lungenfachklinik Bethanien ist von Freitag auf Sonntag von sechs auf 19 bestätigte Fälle gestiegen. Damit ist auch die Zahl der Menschen im Umfeld der Infizierten, die vom Gesundheitsamt zur Art Ihrer Kontakte befragt und die gegebenenfalls in häusliche Quarantäne geschickt werden müssen, sprunghaft auf über 300 angestiegen. Um die notwendigen Telefonate abarbeiten zu können, verstärkt seit gestern eine Einheit der Freiwilligen Feuerwehr den Telefondienst des Gesundheitsamtes.

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Erst der Anfang der Infektionswelle

Der Anstieg der Infektionen ist ein Beleg dafür, dass Solingen erst am Anfang einer Infektionswelle steht, die das Gesundheitssystem und die Kommune vor große, bisher nicht gekannte, Herausforderungen stellen, so das Rathaus. Nach Schätzungen von Experten der Berliner Universitätsklinik Charité könnten sich bis zu 60 Prozent der deutschen Bevölkerung in den nächsten Monaten mit dem Virus infizieren.

In Solingen wird die medizinische Infrastruktur bereits erfolgreich ausgeweitet: Bethanien baut seine Intensiv- und Beatmungskapazitäten aus, die Transport- und Testungskapazitäten wurden mit Hilfe der Solinger Feuerwehr, des Malteser-Hilfsdienstes und des Deutschen Rotens Kreuzes ausgeweitet.

Ziel: Die Ausbreitung des Virus verlangsamen

Doch es bleibt das vorrangige Ziel des Krisenstabes, die Ausbreitung des Virus in Solingen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verlangsamen und Infektionsketten möglichst zu unterbrechen. Der Krisenstab hat vor diesem Hintergrund am Sonntag, 15. März, weitere tiefgreifende Beschlüsse gefasst, die das Ziel haben, soziale Kontakte auf das unbedingt notwenige Maß zu reduzieren und das Funktionieren der öffentlichen Verwaltung in der Gesundheitskrise zu sichern.

Rathäuser, Bürgerbüros, Jobcenter am Montag geschlossen

Am Montag, 16. März, werden alle Rathäuser, Bürgerbüros und Verwaltungsstellen der Stadtverwaltung einschließlich des Jobcenters und der Technischen Betriebe für den Publikumsverkehr geschlossen. Die telefonische Erreichbarkeit der Ämter und Dienststellen über die bekannten Rufnummern ist sichergestellt. Wegen des erwartbaren hohen Gesprächsaufkommens werden sich Wartezeiten nicht vermeiden lassen. So viele Anliegen wie möglich sollten per E-Mail abgewickelt werden.

Die Verwaltung benötige den Tag, um den Publikumsverkehr neu zu organisieren und zu entzerren: Ziel ist, die Ansteckungsgefahr für die Menschen in den Wartebereichen und die Verwaltungsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter zu minimieren.

Tiefgreifende Veränderungen des gewohnten Lebens

Am Dienstag, 17. März, null Uhr, tritt – wie in vielen anderen Städten auch – eine „Allgemeinverfügung“ zu Veranstaltungen und Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens für das Solinger Stadtgebiet in Kraft, vorbehaltlich einer vom Land NRW angekündigten Verfügung. Sie bedeutet tiefgreifende Veränderungen des gewohnten Lebens. Die wichtigsten Maßnahmen:

Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen und Ansammlungen mit mehr als 50 Teilnehmenden dürfen nicht stattfinden. Bei Veranstaltungen mit weniger als 50 Teilnehmenden hat der Veranstalter oder die Veranstalterin die anwesenden Personen in einer Anwesenheitsliste mit zu erfassen, Messen, Ausstellungen, Spezialmärkte, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen, Tanzveranstaltungen dürfen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Geschlossen bleiben auch Parks wie die Gräfrather Fauna und der Ohligser Vogelpark.

Gaststätten unter Auflagen weiter geöffnet

Kinos, Theater, Konzerthäuser, Museen und ähnliche Einrichtungen dürfen nicht für den Publikumsverkehr geöffnet werden. Gaststätten im Sinne des Gaststättengesetzes dürfen nur für den Publikumsverkehr geöffnet werden, wenn die Plätze für die Gäste so angeordnet werden, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Tischen gewährleistet ist. Stehplätze sind so zu gestalten, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zwischen den Gästen gewährleistet ist.

Der Sportbetrieb auf und in allen öffentlichen und privaten Sportanlagen, Schwimmbädern, Fitnessstudios u. ä. wird untersagt. Die Verfügung enthält auch Bestimmungen für Krankenhäuser und Pflegeheime: Die Krankenhäuser werden verpflichtet, ihre personellen und sonstigen Ressourcen schwerpunktmäßig für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit COVID-19 oder Verdacht hierauf einsetzen.

OB Kurzbach ruft zu Solidarität und Mitverantwortung auf

Der Krisenstab der Stadt Solingen war Samstag und Sonntag über im Einsatz im Solinger Rathaus und wird am Montag früh die Arbeit fortsetzen. Oberbürgermeister Tim Kurzbach dankt allen Menschen, die am Wochenende in Behörden, Verbänden, Kirchengemeinden, Hilfsorganisationen über tätig waren, um die Gesellschaft auf die neue Lage einzustellen.

„Für das, was derzeit geschieht, gibt es keine Blaupause: Der Konzern Stadt mit über rund 3.000 Mitarbeitenden wird innerhalb von 48 Stunden auf Notbetrieb geschaltet und der Puls einer 160.000 Einwohner-Großstadt heruntergefahren. Eine ungewöhnliche Herausforderung; aber wenn wir zusammenstehen, solidarisch sind und den Schwächeren helfen, die sich in dieser Situation nicht so gut alleine helfen können, dann wird unsere Stadtgesellschaft vielleicht sogar gestärkt aus dieser Krise hervorgehen. Wir alle stehen vor einer Bewährungsprobe“, betont der OB.

Hotline der Stadt Solingen zum Coronavirus

Die Stadt hat eine Info-Hotline eingerichtet, die Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet oder entgegennimmt:

Tel.: 290 – 20 20

Bei Verdacht bitte zunächst telefonisch an den Hausarzt wenden.

Für alleinstehende Menschen, die sich in der Krise nicht alleine helfen können, hat die AWO Solingen ein Notfalltelefon eingerichtet: 8807 3299 (Montag ab 8 Uhr)

Hotline KiTa-Notbetreuung: 290 – 53 53 (Montag ab 8 Uhr)

Alle Infos, Verhaltensregeln, Kontaktstellen usw. rund um das Coronavirus auf der Homepage der Stadt Solingen: www.solingen.de/de/inhalt/coronavirus/

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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