Start Aktuelles Finanzmittel auch für den ÖPNV aufgelegt

Finanzmittel auch für den ÖPNV aufgelegt

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Der Betriebshof des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Solingen befindet sich an der Weidenstraße. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Der Betriebshof des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Solingen befindet sich an der Weidenstraße. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Unter Leitung des Vorsitzenden Manfred Krause informierten sich die Mitglieder des Aufsichtsrates der Stadtwerke Solingen GmbH kurz vor den Sommerferien in einer halbtägigen Klausur zu aktuellen Themen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in Solingen. Seit März hat auch der Verkehrsbetrieb die Auswirkungen der Corona-Krise zu bewältigen.

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Fahrgastzahlen sind eingebrochen

Der Betrieb wurde durchgehend sichergestellt, zugleich musste der Schutz des Personals gewährleistet werden. Auf der anderen Seite hatten die Behörden dazu aufgerufen, Bus & Bahn wenn möglich zu meiden. Somit brachen die Fahrgastzahlen in den letzten Monaten ein, nur noch gut ein Viertel nutzten den öffentlichen Nahverkehr. Langsam ändert sich die Lage. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen auf dem Weg zur Arbeit sowie Kunden, die Fahrten zum Arzt und zum Einkauf oder Freizeitfahrten tätigen, kehren in die Busse zurück.

Nach Schätzung der Verkehrsverbünde in NRW werden bis zum Jahresende erst wieder 85 Prozent der Fahrgäste den ÖPNV nutzen. Dies bedeutet für die Verkehrsbetriebe deutliche Einnahmeverluste. Auf mindestens fünf Milliarden Euro schätzt die Branche die Schäden der Pandemie, bezifferte Volker Wente vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (vdv) in der Klausurtagung die finanziellen Folgen der Krise. Wie schnell sich die Lage der Unternehmen erhole, hänge auch von weiteren Infektionswellen ab. Derzeit gäbe es keinen Hinweis auf ein höheres Ansteckungsrisiko im ÖPNV.

Konjunkturpakete von Bund und Land

Monetäre Hilfe kommt vom Bund. Dieser legte in einem Konjunkturpaket fest, die Regionalisierungsmittel einmalig um 2,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Und auch der NRW-Landtag hat inzwischen ein Konjunkturpaket in Höhe von 800 Millionen Euro zur Unterstützung des ÖPNV verabschiedet. Weitere Hilfen seien im Herbst nach Prüfung der dann vorliegenden Finanzierungslage vorgesehen. Denn wie groß die Minder-einnahmen sein werden, kann bislang kein Unternehmen abschätzen. Das bis dato verabschiedete Finanzprogramm hilft den Verbünden und Kommunen die Verluste auszugleichen. Trotzdem wird sich auch der Verkehrsbetrieb in Höhe von mindestens zehn Prozent an den Verlusten beteiligen müssen.

Sommerferienaktion für treue Abokunden

Mit den Förderprogrammen könnten die massiven Verluste des durch die Corona-Krise drastisch gesunkenen Fahrausweisverkauf zwar aufgefangen werden, Spielraum für Anreize Kunden zurückzugewinnen erlaubten die Mittel allerdings nicht. Hier greife die kurzfristig vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) während der NRW-Sommerferien aufgelegte Treuaktion für Abokunden (wir berichteten hier).

So kündigte Claudia Weber vom VRR an, um Abonnenten kämpfen und Kündigungen verhindern zu wollen. Auch der VRR teile demnach die Einschätzung, dass die Fahrgäste zurückkehren würden. Doch während die Abonnenten auf eine zeitnah wiederkehrende Normalität vertrauen, kommen die ÖPNV-Nutzer des Bartarif, sogenannte Gelegenheitsfahrer, nur langsam zurück, und nutzen für die Hälfte ihrer Wege vorzugsweise das Rad oder gehen zu Fuß.

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PV-Anlage auf dem Werkstattdach des Betriebshofes

Der letzte Themenblock gab einen aktuellen Stand zur Digitalisierung und Kundengewinnung, die der Verkehrsbetrieb bereits vor Beginn der Krise in Angriff genommen hatte. Aus dem Projekt batteriebetriebener Oberleitungsbus (BOB) wurde der aktuelle Sachstand und über die Einbindung einer Photovoltaikanlange, die ein Mosaikstein im „Smart-Trolleybus-System“ sei, berichtet.

Mit einer PV-Anlage auf dem Werkstattdach des Betriebshofes sei ein erster Schritt getan. Denn ebenso Bestandteil des Forschungsprojektes BOB ist, der auf Dächern entlang der Linien erzeugten Strom direkt in das Oberleitungsnetz einzuspeisen. Weiterhin wurden Möglichkeiten zusätzlicher externer Batteriespeicher aufgezeigt.

Digitalisierung im Bereich Verkehr schreitet voran

Bereits Anfang des Jahres hatte der Aufsichtsrat die Digitalisierungsstrategie des Verkehrsbetriebes bestätigt, seither erfolgt die Umsetzung einzelner Schritte. So wurde die Kooperation mit der Stadt Solingen im Projekt „Smart City“ gefestigt. Weitere Bausteine zur Kundengewinnung seien die Erarbeitung neuer Mobilitätsangebote und damit die Erstellung einer integrierten Mobilitätsplattform mit verschiedenen Partnern.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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