Start Aktuelles Haiku-Jahresweiser: Mit japanischen Gedichten durch die Monate

Haiku-Jahresweiser: Mit japanischen Gedichten durch die Monate

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Beate Kunisch hat sich mit dem Haiku-Jahresweiser einen Traum erfüllt. Sie wollte schon lange ein Buch schreiben. Doch bis jetzt war es nicht dazu gekommen. Besonders froh ist die Autorin, dass es sich hierbei um das vor langer Zeit geplante Mutter-Tochter-Werk handelt. (Foto: © Martina Hörle)
Beate Kunisch hat sich mit dem Haiku-Jahresweiser einen Traum erfüllt. Sie wollte schon lange ein Buch schreiben. Doch bis jetzt war es nicht dazu gekommen. Besonders froh ist die Autorin, dass es sich hierbei um das vor langer Zeit geplante Mutter-Tochter-Werk handelt. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Die Solingerin Beate Kunisch (*1962 in Düsseldorf) schreibt schon seit ihrer Jugend gerne Gedichte. Eine besondere Vorliebe hat sie für Haiku, eine traditionelle japanische Gedichtform. Das Haiku gilt als kürzeste Gedichtform der Welt. Es besteht meist aus drei Wortgruppen mit 5 – 7 – 5 Silben und bezieht sich überwiegend auf die Natur. Die Autorin ist Mitglied der Deutschen Haiku-Gesellschaft e. V.

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Kürzeste Gedichtform der Welt

„Ich habe mich schon früh für Philosophie interessiert, über den Sinn des Lebens nachgedacht“, sagt die Dipl.-Ökonomin, die ehrenamtlich als Vorlesepatin tätig ist. Fasziniert hat sie immer die Möglichkeit, in die Rolle eines anderen zu schlüpfen und die Dinge aus dessen Perspektive zu betrachten. Egal, ob Mensch, Tier oder Pflanze.

„Früher habe ich immer nur für mich selbst geschrieben, es als reines Hobby betrachtet. Seit ein paar Jahren veröffentliche ich meine Texte in Anthologien und Zeitungen.“ Es sei immer schon ihr Traum gewesen, ein eigenes Buch zu schreiben, verrät sie.

Margarete Grineisen, die Mutter der Autorin, hat zahlreiche Aquarelle gemalt. Zwölf davon hat die Tochter jetzt für ihren Jahresweiser ausgesucht. (Foto: © Beate Kunisch)
Margarete Grineisen, die Mutter der Autorin, hat zahlreiche Aquarelle gemalt. Zwölf davon hat die Tochter jetzt für ihren Jahresweiser ausgesucht. (Foto: © Beate Kunisch)

Lange war es ein Traum geblieben. Denn Beate Kunisch ist selbst ihr schärfster Kritiker. Sie hat bislang an vielen Workshops und Schreibwerkstätten teilgenommen, um sich mit dem nötigen Rüstzeug zu versorgen. Neben Lyrik schreibt sie mittlerweile auch kleine Geschichten und Miniaturen. Diese Texte betreffen hauptsächlich die Wirklichkeit, driften gerne ins Nachdenkliche. Oft sind sie mit einer gesunden Portion Humor ausgestattet. „Meine Texte müssen einer Lesung angemessen sein“, ist Kunisch überzeugt. „Da kann man nicht nur schwere Kost vortragen.“

Texte aus anderer Perspektive

Vor einigen Jahren belegte ihre Mutter im Altenheim einen Malkurs für Aquarellmalerei. Viele Bilder hat Margarete Grineisen geschaffen, die meisten mit Motiven aus der Natur. Irgendwann machte die Tochter der Mutter den Vorschlag, Kalenderbilder zu malen. „Ich schreibe dann was Passendes.“ Zu Lebzeiten der Mutter kam es nicht mehr dazu.

Für das Cover hat Beate Kunisch ebenfalls ein Aquarell der Mutter ausgesucht. „Sie liebte die See und fuhr jedes Jahr dorthin.“ (Foto: © Martina Hörle)
Für das Cover hat Beate Kunisch ebenfalls ein Aquarell der Mutter ausgesucht. „Sie liebte die See und fuhr jedes Jahr dorthin.“ (Foto: © Martina Hörle)

Jetzt hat die Autorin das Vorhaben in die Tat umgesetzt. Ein kleiner Haiku-Jahresweiser nimmt den Leser mit durch das Jahr. Im Vorwort erläutert die Verfasserin kurz das Wesen von Haiku. Zwölf Aquarelle zieren die linken Seiten, rechts daneben je fünf Haiku, die die Besonderheiten des entsprechenden Monats zum Ausdruck bringen. Mal melancholisch, dann wieder hoffnungsvoll, doch immer mit Tiefgang. Die Titel der Monatsbilder bestehen aus einem einzigen Wort, das trotzdem alles sagt. „Ich mag die Bezeichnung Jahresweiser viel lieber als Kalender“, erklärt die Poetin. Sie ist sehr froh, dass das gemeinsame Werk von Mutter und Tochter doch noch entstanden ist. Das Cover ist ebenfalls ein Aquarell von Margarete Grineisen. „Sie liebte die See, war jedes Jahr an der Nordsee.“ Am Ende des Büchleins ist Platz für Notizen.

Gemeinsames Werk von Mutter und Tochter

Auch weitere Pläne hat die Autorin schon. Das nächste Buch soll eine Momentensammlung sein. Auf diese Idee brachte sie der Ausspruch „keine Sachen sammeln, sondern Momente“. „In dem Satz steckt für mich unglaublich viel. Es ist eine wunderbare Methode, wertvolle Momente festzuhalten.“

„Haiku-Jahresweiser“ von Beate Kunisch, 28 Seiten, Softcover im quadratischen Format 17 x 17 cm, erschienen bei BoD (Books on Demand) Norderstedt, ISBN 978-3-7412-3957-1, 6,99 Euro.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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