Start Aktuelles Hochwasser 2021: Ministerpräsident Wüst ehrt Solinger Retter

Hochwasser 2021: Ministerpräsident Wüst ehrt Solinger Retter

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Das Hochwasser 2021 hatte auch in Solingen teils katastrophale Ausmaße. Feuerwehr und zahlreiche weitere Retter waren an verschiedenen Schwerpunkten im Dauereinsatz. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (red) – Eine besondere Ehre wird am heutigen 5. Juli Benedikt Skirlo und Florian Leeser vom Stadtdienst Natur und Umwelt zuteil: Ministerpräsident Hendrik Wüst zeichnet sie gemeinsam mit 16 weiteren couragierten Mitbürgern für ihren Hochwasser-Einsatz mit der Rettungsmedaille des Landes NRW aus. Die beiden Solinger Forstwirtschaftsmeister hatten in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 mit ihrem Forstgerät drei Menschen aus den Fluten der Wupper geretttet.

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Hochwasser forderte in NRW 49 Menschenleben

„49 Menschen in Nordrhein-Westfalen haben ihr Leben in dieser Nacht verloren“, erinnerte Ministerpräsident Wüst im Vorfeld des Termins. „Dass nicht noch mehr Menschen gestorben sind, ist dem unglaublich mutigen Einsatz vieler Menschen zu verdanken, die mitten in dieser Katastrophe über sich hinausgewachsen sind, um anderen zu helfen.“

Auch Sebastian Wagner, stellvertretender Feuerwehrchef von Solingen, erinnert sich noch gut an den Einsatz in Rüden: „Der Obenrüdener Kotten war schon größtenteils evakuiert, als wir nochmal zurückmussten.“ Doch zwei Feuerwehrleuten im Rüstwagen war plötzlich der Weg abgeschnitten: „Binnen Minuten war das Wasser so angestiegen, dass das Auto nicht mehr fahren konnte.“ Verzweifelt habe man versucht, die beiden Kameraden und eine weitere Person aus den Fluten zu retten. „Aber Boote waren ungeeignet und Hubschrauber nicht zu bekommen.“

Hendrik Wüst (CDU) ist Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. (Foto: © Bastian Glumm)
Hendrik Wüst (CDU) ist Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. (Foto: © Bastian Glumm)

Hochwassereinsatz damals in Rüden

Florian Leeser und Benedikt Skirlo waren gerade dabei, im Auftrag der Feuerwehr mit einem Forstspezialschlepper Bäume von der Rüdener Straße zu entfernen, als sie den Anruf der Einsatzleitung erhielten. Dirk Schiffbauer, der am Obenrüdener Kotten die Leitung der Hochwasser-Rettung hatte, fragte, ob man mit dem Gerät in die Wupper fahren könne, um drei Personen zu evakuieren.

„Dazu haben wir die Seilwinde des Schleppers an einem Baum angeschlagen, um ihn zu sichern, falls die Fluten das Fahrzeug mitreißen sollten“, schildert Benedikt Skirlo, der mit dem Schlepper den überfluteten Rüstwagen ansteuerte. Die beiden Feuerwehrleute und die von ihnen gerettete Person konnten auf die Motorhaube des Schleppers klettern und somit aus den Fluten geborgen werden. „Die Witterungsverhältnisse waren extrem schlecht“, ergänzt Florian Leeser, der als Lotse agierte. Er teilte dem Kollegen am Steuer die Richtung mit, wies ihn ein und warnte vor Treibgut.

Die Wupper in Rüden. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Die Wupper in Rüden. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Verleihung der Feuerwehr-Ehrennadel bereits im Dezember

In 45 Minuten konnte das Fahrzeug mit den hohen Rädern die vom Wasser eingeschlossenen Männer in Sicherheit bringen. Auch die beiden städtischen Mitarbeiter hatten bei der Rettungsaktion ihr Leben riskiert. „Sie waren sich der Gefahr voll bewusst“, sagt Wagner anerkennend, der zusammen mit Feuerwehr-Chef Ottmar Müller und Oberbürgermeister Tim Kurzbach bereits im Dezember Benedikt Skirlo und Florian Leeser als Dank für ihren Einsatz die Feuerwehr-Ehrennadel überreicht hatte. Insgesamt wurden vor zwei Jahren in der Klingenstadt 130 Menschen aus und vor den Fluten gerettet, unzählige Keller ausgepumpt sowie tagelang Räumungs- und Bergungseinsätze gefahren.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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