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Pflege im Klinikum Solingen (10): Einsatz im Akutschmerzdienst

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Stefanie Wenzel ist seit etwa drei Jahren im Akutschmerzdienst im Klinikum Solingen im Einsatz. (Foto: © Bastian Glumm)
Stefanie Wenzel ist seit etwa drei Jahren im Akutschmerzdienst im Klinikum Solingen im Einsatz. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (mh) – Im zehnten Teil unserer großen Pflegeserie haben wir im Klinikum Solingen Stefanie Wenzel besucht. Die Krankenschwester arbeitet im Akutschmerzdienst. Der Akutschmerzdienst ist ein wichtiger Bestandteil der postoperativen Patientenversorgung. Hierbei geht es um ein strukturiertes Schmerzmanagement, bei dem das individuelle Schmerzempfinden entsprechend berücksichtigt werden kann. Patienten werden nach einer Operation mit einer kleinen tragbaren Schmerzpumpe ausgestattet, über die sie sich je nach persönlicher Bedürfnislage zusätzliches Schmerzmittel verbreichen können. Eingebaute Kontrollmechanismen verhindern eine Überdosierung.

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Mit einem Schülerpraktika gestartet

Stefanie Wenzel ist seit etwa drei Jahren hier im Einsatz. „Ich wusste zu Beginn gar nicht so genau, welche Arbeiten hier anfallen würden. Ich musste mich in ein ganz neues Gebiet einarbeiten.“ Die Solingerin ist seit 2001 im Klinikum tätig. Bereits in der Schulzeit machte sie hier Schülerpraktika. Da lag die Ausbildung im Krankenhaus nahe. Nach einem dreijährigen Einsatz auf der Gastroenterologie wechselte sie zur Palliativstation, nahm hier erfolgreich an der Fortbildung zur „Palliative Care“ teil. „Nach meinen beiden Kindern konnte ich nicht in gleichem Umfang auf meinen bisherigen Arbeitsplatz zurück“, erläutert sie. Auf der Suche nach einer anderen Perspektive kam sie zum Akutschmerzdienst. „Ich hatte Glück. Gerade zu dem Zeitpunkt hörte eine Kollegin auf.“

Wenzel fand den neuen Bereich unglaublich spannend. „Die frisch operierten Patienten bekommen einen peripheren Katheter (rückenmarksfern) oder Periduralkatheter (über das Rückenmark), wobei das Schmerzmittel über eine Pumpe läuft.“ So können die Operierten bei Bedarf auf Knopfdruck selbst ihre Schmerzen regulieren, unabhängig von Ärzten oder Pflegepersonal.

Zweimal täglich findet eine Visite statt

Doch die regelmäßige Überprüfung der zugeführten Menge an Schmerzmitteln sowie des Katheters selbst und der Funktion der Pumpe sind unerlässlich. Zweimal täglich findet deshalb eine Visite statt, bei der nach weiterem Medikamentenbedarf oder eventuellen Nebenwirkungen gefragt sowie Rücksprache mit den Kollegen gehalten wird. So kann der Patient frühzeitig wieder schmerzfrei und damit schneller mobilisiert werden. Die durch Bewegungsmangel entstehenden Komplikationen werden weitgehend vermieden. „Wir bekommen viele positive Rückmeldungen von den Patienten“, sagt die Schwester. Die individuelle Betreuung wird sehr geschätzt.

Zu den weiteren Aufgaben des Akutschmerzdienstes gehört eine Reihe administrativer Arbeiten, wie die Umsetzung und Anwendung des Schmerzkonzepts, Teilnahme an Fortbildungen, Weiterentwicklung des Schmerzmanagements, Fehlerlisten erstellen und bearbeiten und mehr.

Stefanie Wenzel teilt sich eine Stelle im Akutschmerzdienst zu je 50 Prozent mit einem Kollegen. Von 8 bis 15 Uhr ist die Abteilung besetzt. (Foto: © Bastian Glumm)
Stefanie Wenzel teilt sich eine Stelle im Akutschmerzdienst zu je 50 Prozent mit einem Kollegen. Von 8 bis 15 Uhr ist die Abteilung besetzt. (Foto: © Bastian Glumm)

Handbuch für den kompletten Aufgabenbereich erstellt

„Wir haben für den kompletten Aufgabenbereich ein Handbuch erstellt, das die exakte Beschreibung jeder anfallenden Tätigkeit enthält. Es wird regelmäßig aktualisiert, wie beim Qualitäts-Management.“ Außerdem gibt es regelmäßig Schulungen zur korrekten Funktion der Pumpe oder den Umgang mit eventuell auftretenden Komplikationen und mehr.

Wenzel teilt sich die Stelle zu je 50 Prozent mit einem Kollegen. Von 8 bis 15 Uhr ist die Abteilung besetzt. Die Aufgaben des Akutschmerzdienstes sind in vielen chirurgischen Fachbereichen gefragt. „Ich komme dadurch viel im Haus herum, habe oft Kontakt zu anderen Ärzten und Kollegen“, freut sich Wenzel. Obendrein kann sie ihren Tagesablauf selbst strukturieren. So lässt sich ihr Beruf gut mit dem Familienleben vereinbaren.

Ihr Rat für alle, die sich für diese Arbeit interessieren: „Man braucht schon eine gewisse Berufserfahrung und die Fähigkeit, eigenständig arbeiten zu können. Es gibt immer wieder Entscheidungen, die man relativ schnell treffen muss.“ Stefanie Wenzel ist jedenfalls, wie sie voller Überzeugung betont, mit ihrer Arbeit rundum zufrieden.

Für Pflegeberufe und OTA beim Klinikum Solingen bewerben

Weitere Informationen zu den Ausbildungen in der Pflege und den Gesundheitsberufen und wie man sich bewerben kann, gibt es auf der Homepage des Klinikums Solingen.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

1 Kommentar

  1. Habe nach einer Darmkrebs OP mit der Schmerzpumpe die beste Erfahrung gemacht. Meine Besucher waren erstaunt, wie fitt ich schnell wieder war.

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