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Raoul Brattig: Das Klinikum muss gerettet werden

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Oberbürgermeisterkandidat Raoul Brattig (FDP) wünscht sich, dass das Klinikum Solingen möglichst bald wieder in wirtschaftlich ruhigerem Fahrwasser unterwegs ist. (Foto: © Bastian Glumm)
Oberbürgermeisterkandidat Raoul Brattig (FDP) wünscht sich, dass das Klinikum Solingen möglichst bald wieder in wirtschaftlich ruhigerem Fahrwasser unterwegs ist. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Das Thema „Klinikum“ liege den Solingerinnen und Solingern ganz besonders am Herzen. Das habe Oberbürgermeisterkandidat Raoul Brattig (FDP) bei zahlreichen Gesprächen mit Bürgern der Klingenstadt in den vergangenen Wochen immer wieder erfahren. „Die Leute sind massiv verunsichert und stellen sich natürlich die Frage, wie es mit dem Klinikum weitergeht. Da sind die ganzen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren Familien, aber natürlich wird auch die bange Frage gestellt, wie wir in Solingen in Zukunft medizinisch versorgt sein werden“, beobachtet Brattig. Dass die Bezirksregierung zuletzt durchsickern ließ, man habe in der Region ohnehin zu viele Krankenhäuser, würde nur noch mehr Öl ins Feuer gießen. „Solche Äußerungen sind für unser Klinikum überhaupt nicht hilfreich“, macht Brattig deutlich.

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Brattig: „Haben viel Zeit verloren“

Nachdem die damalige Geschäftsführerin Barbara Matthies im März vergangenen Jahres das Klinikum verließ, konnte die Stelle des kaufmännischen Geschäftsführers mit Matthias Dargel nur kommissarisch besetzt werden. Eine angestrebte Kooperation mit dem Klinikum Leverkusen kam zudem nicht zustande. „Wir hatten sehr viel Hoffnung in Frau Matthies gesetzt, mit ihr aber ganz viel Zeit verloren“, so Raoul Brattig. Zu der ohnehin schon angespannten Lage an der Gotenstraße kam dann auch noch die Corona-Ausnahmesituation, in der „die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums aber großartig reagiert haben“, lobt der FDP-Politiker.

Zuletzt präsentierte die Findungskommission mit Dr. Martin Eversmeyer einen möglichen Kandidaten für die Position des kaufmännischen Geschäftsführers (wir berichteten). „Nicht die Personalie finde ich problematisch, sondern das Verfahren. In der Kommission sitzen fast nur Politiker, keine medizinischen Fachleute. Da die Politik sowieso das letzte Wort hat, hätte man diese Findungskommission doch besser aus Experten zusammengesetzt, gerne auch aus der Region“, zeigt Brattig auf.

Findungskommission präsentierte Dr. Martin Eversmeyer

Es müsse jedem bewusst sein, so Brattig weiter, dass sollte die Politik gegen Dr. Eversmeyer votieren, wieder viele weitere Wochen ins Land gehen würden, bis man eine neue Personalie präsentieren könnte. „Und diese Zeit hat das Klinikum einfach nicht“, betont Brattig. Mehr als 30 Bewerbungen habe es für die Stelle des kaufmännischen Geschäftsführers gegeben, mit Dr. Martin Eversmeyer habe man letztlich nur einen Bewerber öffentlich gemacht.

„Und über die anderen Kandidaten haben wir rein gar nichts erfahren, das ganze Verfahren ist nicht konstruktiv abgelaufen. Über den aktuellen Bewerber wurde uns  immerhin der Namen und das Alter genannt, den Rest musste man sich dann im Internet zusammensuchen. So etwas ist nicht transparent und wenig hilfreich“, bedauert der liberale Lokalpolitiker.

Das Klinikum an der Gotenstraße ist ein Haus der Maiximalversorgung und wird kommunal getragen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)
Das Klinikum an der Gotenstraße ist ein Haus der Maiximalversorgung und wird kommunal getragen. (Archivfoto: © Bastian Glumm)

Eine Sanierung des Klinikums sei mit einem erheblichen Kostenapparat verbunden. Brattig spricht sich dafür aus, diese Kosten nicht in Form einer Steuererhöhung auf die Solingerinnen und Solinger abzuwälzen. „Diese medizinische Aufgabe muss in städtischer Hand bleiben. Aber dann bitte ordentlich und mit den Geldern, die zur Verfügung stehen und ohne Extrabelastung für die Solinger, weil jahrelang rumgequast wurde“, fordert der FDP-Politiker. Das Klinikum Solingen sei eine feste Institution in der Klingenstadt.

„Und das Klinikum betrifft viele Menschen in unserer Stadt, von der Geburt bis zur medizinischen Versorgung im hohen Alter. Deshalb stört es mich sehr, wie mit diesem Haus umgegangen wird“, macht Raoul Brattig deutlich.

Stadtgesellschaft müsse an einem Strang ziehen

Für den jungen Politiker sei es nun wichtig, dass mehr gehandelt und weniger geredet wird. „Ich wünsche mir sehr, dass das Klinikum in ruhiges Fahrwasser kommt. Wir haben einen ganz schwierigen Weg vor uns, aber es muss endlich auch Klarheit über die Richtung bestehen. Und ich wünsche mir sehr, dass die Leute in der Sache zusammenhalten. Von der Bevölkerung, über die Politik und natürlich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das Klinikum muss gerettet werden, es wird ein Kraftakt, den wir nur gemeinsam bewältigen können“, fordert Raoul Brattig zur Zusammenarbeit auf.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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