Anzeige
Anzeige
SOLINGEN (red) – Als im Jahre 1906 Carl Lauterjung eine neue Werkstatt an der Schaberger Straße errichtete, ahnte er sicherlich nicht, das 117 Jahre später seine Reiderei von staunenden Besucherinnen und Besuchern besichtigt wird. Es scheint, als ob in dem kleinen Gebäude die Zeit stehen geblieben ist. In der Taschenmesserreiderei Lauterjung, eine typische Werkstatt der Solinger Schneidwarenindustrie, ist die Originaleinrichtung vollständig erhalten.
Beispielhaftes Ensemble Solinger Heimindustrie
Mehrere Generationen der Reiderfamilie haben dort ihr Arbeitsleben bestritten, zuletzt Arthur Lauterjung (1902 – 1985), der bis 1965 in dem Kotten gearbeitet hat. Zusammen mit dem angrenzenden ehemaligen Wohnhaus von Arthur Lauterjung handelt es sich um ein beispielhaftes Ensemble der Solinger Heimindustrie. In der Werkstatt, die von Lauterjung so hinterlassen wurde, als sei er nur mal zur Pause gegangen, erfahren die Besucher vieles über den Solinger Reiderberuf, über die Taschenmesserfabrikation und die Arbeitsteilung in der Schneidwarenindustrie.
Die kleine Werkstatt ist ein Kleinod der Solinger Industriekultur und wird vom Förderverein Industriemuseum Solingen betrieben. Von April bis Oktober 2023 öffnet die Werkstatt an jedem ersten Samstag im Monat ihre Tür. Dr. Jürgen Weise, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins und Autor zahlreicher wirtschaftshistorischer Publikationen, wird in der Zeit von 15 bis 17 Uhr den Besuchern die Werkstatt und das Reiderhandwerk erklären.
Saisoneröffnung der Reiderei Lauterjung am 1. April
Kosten: Erwachsene 1 Euro, Kinder und Jugendliche frei
Samstag, 1. April 2023
15 – 17 Uhr
Schaberger Sraße 16, 42659 Solingen
