Start Aktuelles Schnellere Behandlung bei Schlaganfall im Neurozentrum Solingen

Schnellere Behandlung bei Schlaganfall im Neurozentrum Solingen

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Arbeiten eng zusammen: v.i. PD Dr. Ralf Buhl, Chefarzt der Neurochirurgie im Städtisches Klinikum, Dr. Hannes Nordmeyer, Leitender Arzt interventionelle Radiologie und Neuroradiologie radprax Schwanenstraße und Prof. Dr. Marcel Dihné, Chefarzt der Neurologie in der St. Lukas Klinik. (Foto: © Kplus Gruppe)
Arbeiten eng zusammen: v.i. PD Dr. Ralf Buhl, Chefarzt der Neurochirurgie im Städtisches Klinikum, Dr. Hannes Nordmeyer, Leitender Arzt interventionelle Radiologie und Neuroradiologie radprax Schwanenstraße und Prof. Dr. Marcel Dihné, Chefarzt der Neurologie in der St. Lukas Klinik. (Foto: © Kplus Gruppe)

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SOLINGEN (red) – Mit der Neuroradiologie der radprax kann das Leistungsspektrum der Stroke Unit an der St. Lukas Klinik deutlich erweitert werden. Ziel ist die Zertifizierung als überregionales Schlaganfallzentrum. Zeit ist ein entscheidender Faktor. „Bei einem Schlaganfall sterben durch die verminderte Durchblutung jeder Minute Gehirnzellen ab“, sagt Prof. Dr. Marcel Dihné. Der Chefarzt der Neurologie leitet auch die Stroke Unit an der Solinger St. Lukas Klinik, die mit ihren zwölf Betten auch die Akutversorgung eines Schlaganfalls für den Kreis Mettmann sichert.

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Jetzt konnte mit dem Neuroradiologen Dr. Hannes Nordmeyer – und der Investition von rund 1,5 Millionen Euro durch die radprax Gruppe – das Leistungsspektrum in Solingen deutlich erweitert werden. Die Neurologie der St. Lukas Klinik, die Neurochirurgie des Städtischen Klinikums Solingen und die Neuroradiologie der radprax an der Schwanenstraße haben sich zum Neurozentrum Solingen zusammengeschlossen. „Die drei Disziplinen gehören zusammen“, sagt Dr. Hannes Nordmeyer. Es seien keine konkurrierenden Systeme, sondern sich ergänzende Verfahren.

Durchblutungsstörungen des Gehirns

„Es gibt Patienten, bei denen die Neuroradiologie nicht in Frage kommt, sondern operiert werden muss .“ Diese werden dann von Priv.-Doz. Dr. Ralf Buhl und seinem Team in der Neurochirurgie des Städtischen Klinikums behandelt. Etwa 80 Prozent der Schlaganfall-Patienten haben Durchblutungsstörungen des Gehirns, die durch ein verstopftes Gefäß verursacht werden. Ein Großteil dieser Thromben kann durch eine Lyse medikamentös aufgelöst werden. „Bei großen Gefäßen gelingt das aber nicht“, sagt Prof. Dr. Marcel Dihné. Dann sind die Neuroradiologen gefragt.

Minimal-invasiv über einen Katheter in der Leiste kann Dr. Hannes Nordmeyer Blutgerinnsel, die ein großes Hirngefäß verstopfen, innerhalb von Minuten herausziehen. Die Patienten hätten oft schon direkt nach dem Eingriff ihre Fähigkeiten zurück, die ihnen der Schlaganfall genommen hat: Halbseitenlähmungen und Sprachstörungen etwa. Dr. Hannes Nordmeyer kommt vom Alfried-Krupp-Krankenhaus in Essen in die Klingenstadt. „Seit etwa neun Jahren haben wir dort mit dem Verfahren gearbeitet“, sagt der 42-jährige gebürtige Kieler. Und dabei auch Patienten aus Solingen und dem Kreis Mettmann behandelt. Dorthin oder in die Uniklinik Düsseldorf mussten bislang Patienten verlegt werden. Hier kommt der Faktor Zeit wieder in Spiel.

Projekt zügig über Trägergrenzen hinaus umgesetzt

„Wir arbeiten hier Wand an Wand mit buchstäblich kurzen Wegen“, sagt Prof. Marcel Dihné. Damit kann die Zeit der Verlegung kann jetzt gespart werden. Ein Großteil der Patienten werden tatsächlich Schlaganfallpatienten sein, die Dr. Hannes Nordmeyer, unterstützt durch die Anästhesisten der St. Lukas Klinik, behandeln wird. Aber auch zur Operationsvorbereitung können die Möglichkeiten der Neuroradiologie wertvoll sein. „Bei Gehirntumoren können beispielsweise einzelne Gefäße ‚trockengelegt‘ werden, damit es bei der Operation nicht zu starken Blutungen kommt“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Ralf Buhl.

„Wir sind froh, dass wir das Projekt so schnell umsetzen konnten“, sagt Johannes Wecker, Krankenhaus-Direktor der St. Lukas Klinik. „Und das hat über Trägergrenzen hinweg wirklich gut funktioniert.“ Unterm Strich müsse sich die Neuroradiologie natürlich auch rechnen. „Aber in erster Linie kommt es den Patienten zugute.“ Doch das nächste Projekt wartet schon: Die Erweiterung der Zertifizierung vom regionalen zum überregionalen Schlaganfallzentrum.

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Dieser Beitrag stammt von unserer Redaktion.

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