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Solingen: Spaziergang mit Lichtturm und Weitblick

Der Spaziergang führt an Solingens höchster Stelle am Lichtturm vorbei und dann hinab ins Tal zum Flockertsholzer Bach. (Foto © Sandra Grünwald)

Der Spaziergang führt an Solingens höchster Stelle am Lichtturm vorbei und dann hinab ins Tal zum Flockertsholzer Bach. (Foto © Sandra Grünwald)

SOLINGEN (sg) – Dieser knapp vier Kilometer lange Spaziergang führt zur höchsten Stelle Solingens, am Lichtturm vorbei und wartet mit großartigen Aussichten auf. Der Weg mit steilen Ab- und Anstiegen vereint Natur und historische Gebäude.

Spaziergang mit Start in Gräfrath

Der Spaziergang startet in Gräfrath. Parkplätze gibt es auf dem Parkplatz „Am Brandteich“. Von hier folgen wir der Straße links aufwärts, gehen am Klingenmuseum vorbei und wieder hinab bis zum Eingang des Parks, der zum Gräfrather Stadtwald gehört. Wer mit dem Bus fährt, kann an der Haltestelle Gerberstraße aussteigen, die sich nur wenige Meter vom Eingang zum Park entfernt befindet. Schon sind wir raus aus der Stadt und mitten drin in der Natur. Der kleine Teich ist bei jeder Jahreszeit hübsch anzusehen. In den wärmeren Monaten sind hier neben Enten auch oft Graureiher zu Gast.

Der idyllische Teich hat bei jedem Wetter seine Reize, ob im Sommer mit Vogelgesang oder im Winter mit eisiger Haut. (Foto © Sandra Grünwald)

Wir lassen den Teich links liegen und gehen den asphaltierten Weg aufwärts. Bald sind die Geräusche des nahen Tierparks Fauna zu vernehmen. Linker Hand befindet sich das Mahnmal. Der Weg stößt schließlich auf die Lützowstraße. Links befindet sich der Eingang zur Fauna. Der liebevoll gepflegte Tierpark ist immer einen Besuch wert. Gegenüber ragt der Lichtturm zwischen den Bäumen empor.

Ein Wasserturm wurde zum Lichtturm

Der Lichtturm steht nahe der höchsten Stelle Solingens auf etwa 276 Metern über dem Meeresspiegel. Der 38 Meter hohe Turm wurde 1904 als Wasserturm gebaut und 1983 stillgelegt. Eigentlich sollte er abgerissen werden, wurde dann jedoch zunächst unter Denkmalschutz gestellt. Darauf passierte zehn Jahre gar nichts. Erst 1993 entwarf der Lichtplaner Johannes Dinnebier ein Konzept für den Wasserturm. Als Mitte der 1990er Jahre der Denkmalschutz aufgehoben wurde, konnte Dinnebier seine Pläne umsetzen. Der Turm wurde saniert, der Wasserbehälter durch eine transparente Kuppel ersetzt. So wurde aus dem Wasserturm der Lichtturm. Heute sind hier viele kulturelle Veranstaltungen (wir berichteten) zu erleben.

Wir überqueren die Lützowstraße und gehen am Lichtturm vorbei das stille, rechter Hand von jungen Bäumen gesäumte Sträßchen sanft abwärts. Von hier hat man großartige Aussichten in die Weite. Über Wiesen hinweg bis hinüber nach Remscheid, aber auch auf die näher liegenden Ortsteile Solingens. Krähen sitzen gerne auf den Feldern, aber auch Greifvögel können bei ihren Beutezügen beobachtet werden.

Die Aussicht lässt viel Weitsicht zu. (Foto © Sandra Grünwald)

Hinab ins Bachtal

Kurz vor Schieten gelangen wir an einen Abzweig, in den wir nach rechts einbiegen. Nun geht es zwischen Wald und Weiden weiter sacht abwärts, zwischen zwei Gebäuden hindurch und in den Wald. Schon kurz darauf lichtet sich der Wald wieder und wir sehen Flockertsholz vor uns. Vor den ersten Grundstücken verlassen wir jedoch die Straße und biegen rechts in den Waldweg ein, der weiter abwärts führt. Moos bewachsene Eichen ragen knorrig empor. Den Reitweg ignorieren wir und nehmen stattdessen den Pfad, der einige Meter später nach rechts abgeht.

Der Flockertsholzer Bach kann trockenen Fußes überquert werden. (Foto © Sandra Grünwald)

Nun wird es steil. Bei nassem Wetter oder im Schnee kann der Weg zu einer Rutschpartie werden. Doch haben wir den Abstieg hinter uns, werden wir mit einem Blick auf den munteren Flockertsholzer Bach belohnt. Nur wenige Schritte bringen uns auf das asphaltierte Sträßchen, das wir aufwärts gehen, um es sogleich wieder nach rechts zu verlassen. Am Waldweg steht eine Bank, die zum Verschnaufen einlädt. Von hier geht es weiter, jetzt bergauf, zwischen Wald und Wiesen.

Weitblick, Pferde weiden unter einem dramatischen Himmel. (Foto © Sandra Grünwald)

Mächtige Linden

Bald passieren wir einen privaten Reiterhof mit Teich, können Pferde auf den Weiden rundum sehen und kommen auf den Flockertsholzer Weg, der uns weiter aufwärts führt. Sobald wir die Häuser hinter uns gelassen haben, säumen mächtige Linden den linken Straßenrand. Diese beeindruckende Reihe von Linden ist ein ausgewiesenes Naturdenkmal und begleitet uns bis zum Waldrand. Wieder haben wir schöne Aussichten in die Runde.

Jede Linde entlang dem Flockertsholzer Weg hat ihre ganz eigene Persönlichkeit. (Foto © Sandra Grünwald)

Auf der Höhe angekommen, wird auch wieder der Lichtturm sichtbar, der nun hinter den Sportanlagen aufragt. Wir gehen weiter und erreichen die Lützowstraße, die wir überqueren und den Weg nach links betreten. Nach kaum zehn Metern biegen wir nach rechts ab und gehen abwärts zwischen Wald und Wiesen dahin, genau auf eine Kleingartensiedlung zu. Kurz vor der Siedlung biegen wir nach rechts ab und folgen dem Weg weiter abwärts.

Klingenmuseum und Gräfrather Marktplatz

Wir treffen wieder auf den asphaltierten Weg durch den Gräfrather Stadtwald und folgen ihm nach links abwärts bis zum Teich und zum Ausgang. Von hier bietet sich die Möglichkeit, dem Deutschen Klingenmuseum einen Besuch abzustatten. Es beherbergt eine beeindruckende Sammlung an Bestecken, Schneidwaren und blanken Waffen, die seit 1904 zusammengetragen wurde. In den Räumen des ehemaligen Stifts Gräfrath der Augustinerinnen Chorfrauen ist das Klingenmuseum allerdings erst seit 1991 zu finden.

Das Deutsche Klingenmuseum befindet sich im Gebäude des 1187 gegründeten Frauenklosters des Benediktinerordens, das im 17. Jahrhundert zu einem Stift der Augustinerinnen Chorfrauen umgewandelt wurde. (Foto © Sandra Grünwald)

Wer nach dem Spaziergang gerne noch einkehren möchte, der kann an der Kirche vorbei, die Treppen hinab zum Gräfrather Marktplatz spazieren und die traumhafte Idylle der denkmalgeschützten Schieferhäuser bei einem leckeren Eis in der Eisdiele oder einem köstlichen Essen im Kaffeehaus genießen. Besonders im Sommer kann man hier wunderbar draußen sitzen und die Seele baumeln lassen.

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