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Südpark: Ukrainer und Solinger feiern ein Fest der Hoffnung

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Ukrainer und Solinger feierten am Sonntag, dem orthodoxen Osterfest, gemeinsam ein Begegnungsfest. Tausende Menschen nahmen daran teil. (Foto: © Bastian Glumm)
Ukrainer und Solinger feierten am Sonntag, dem orthodoxen Osterfest, gemeinsam ein Begegnungsfest. Tausende Menschen nahmen daran teil. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Der Anlass war auf der einen Seite ernst und traurig, auf der anderen Seite war die Umsetzung das genaue Gegenteil, nämlich kunterbunt, ausgelassen und überaus fröhlich. Tausende Menschen kamen am Sonntag bei bestem Wetter in den Südpark, um gemeinsam mit Flüchtlingen aus der Ukraine das orthodoxe Osterfest im Rahmen eines Open-Air-Gottesdienstes zu begehen. Und gleichzeitig ein Begegnungsfest zu feiern, das zahlreiche Kooperationspartner in und um die Güterhallen möglich machten.

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Zahlreiche Kooperationspartner machten mit

Auf die Idee, dass sich Solingerinnen und Solinger gemeinsam mit Flüchtlingen aus der Ukraine einen schönen Nachmittag machen konnten, kamen Daniela Hermes und Olena Tanchynets, die zahlreiche Kooperationspartner für ihr Vorhaben gewinnen konnten. Die Messe hielt Sonntagmittag Erzpriester Volodymyr Chayka, Dekan der ukrainisch-orthodoxen Kirche, Patriarchat Kiew, mit Sitz in Köln, gemeinsam mit katholischen und evangelischen Geistlichen im „Amphitheater“, dem Vorplatz des alten Bahnhofs direkt neben den Güterhallen. Die Messe war außerordentlich gut besucht, die Ränge gegenüber dem Gleis waren voller Menschen, darunter ganz viele Kinder.

Kaplan Michael Fetko ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen. Mit seiner Frau lebt der katholische Geistliche in Solingen. Er arbeitet als Krankenhausseelsorger im Klinikum. Am Sonntag zelebrierte er gemeinsam mit den Vertretern der orthodoxen und evangelischen Kirche die Messe. „In der Ukraine ist es fast schon normal, dass man zweimal Ostern feiert. Vergangenes Wochenende feierte die römisch-katholische und die evangelische Kirche das Osterfest, eine Woche später feiern die orthodoxe und auch die griechisch-katholische Kirche Ostern“, erläuterte Fetko am Sonntag.

Kaplan Michael Fetko ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen. Er ist im Solinger Klinikum Krankenhausseelsorger. (Foto: © Bastian Glumm)
Kaplan Michael Fetko ist in der Ukraine geboren und aufgewachsen. Er ist im Solinger Klinikum Krankenhausseelsorger. (Foto: © Bastian Glumm)

Im Südpark am Sonntag ein Stück Heimat in der Fremde

Eine Ostertradition ist in der Ukraine das Verteilen der „Osterbrote“. Gleich 400 wurden von der Solinger Bäckerei Stöcker in den Südpark geliefert. Gemeinsam wurde das traditionelle Osterbrot von Frauen aus Solingen und aus der Ukraine in der Stöcker-Backstube gebacken. Die Backformen kamen ebenfalls aus der Ukraine. Sponsoren, darunter mehrere Solinger Service-Clubs, machten all das möglich. „Für uns ist es ein wunderbares Fest der Begegnung, ein Fest der Freude, ein Fest der Hoffnung, das viele Menschen hier möglich gemacht haben“, freute sich Michael Fetko.

Denn gerade für die zahlreich anwesenden vor allem Frauen und Kinder aus der Ukraine waren Messe und Fest ein Stück Heimat in der Fremde, betonte der katholische Krankenhausseelsorger. Die Künstlerinnen und Künstler der Güterhallen hatten am Sonntag ihre Ateliers geöffnet und boten eine ganze Reihe Mitmach-Aktionen vor allem für Kinder an. Zum Beispiel konnten Ostereier bunt bemalt werden. Auch das Spielmobil war vor Ort und baute eine Hüpfburg und eine Rollrutsche auf. Und natürlich war auch für das leibliche Wohl gesorgt. Am Sonntag konnte man im Südpark fast ausschließlich strahlende Gesichter sehen. Ein Fest der Hoffnung!

Hintergrund: Russland überfiel am 24. Februar die Ukraine und überzieht das Land seitdem mit einem brutalen Angriffskrieg. Zehntausende Menschen wurden getötet, darunter zahllose Zivilisten, Millionen Menschen sind auf der Flucht. In Solingen sind inzwischen rund 1.000 ukrainische Flüchtlinge angekommen.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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