Start Aktuelles Tausende strömten zu Kunst und Kultur in den Südpark

Tausende strömten zu Kunst und Kultur in den Südpark

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Diese Lichtwesen schwebten bei der Lichternacht unter der Baumallee und sorgten für stimmungsvolle Beleuchtung. (Foto: © Martina Hörle)
Diese Lichtwesen schwebten bei der Lichternacht unter der Baumallee und sorgten für stimmungsvolle Beleuchtung. (Foto: © Martina Hörle)

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SOLINGEN (mh) – Erstmals fanden die Aktionen der Lichternacht in den Güterhallen nicht nur an der Trassenseite der Galerien, sondern auch auf der Rückseite statt. Das Event war als stimmungsvolles Kulturerlebnis für Jung und Alt gedacht (wir berichteten). Neben Lichtinstallationen, Live-Musik, Literatur und Tanz gab es im Außenbereich faszinierende Show-Acts.

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Gastkünstler bilden Rahmenprogramm

„Man kann sich ja nicht ständig erneuern“, betonte Ingo Schleutermann vom Atelier KünstlerPack. „In diesem Jahr bilden unsere zahlreichen Gastkünstler das Rahmenprogramm der Lichternacht. Wir präsentieren uns als die in den Güterhallen arbeitenden Künstler.“ Sylvia Knust-Schubert ergänzte: „Wir zeigen hier zum Thema Einblicke – Ausblicke einen Querschnitt durch die Vielseitigkeit unserer Arbeiten. Dazu gehören Malerei, Grafik, Fotografie. Mit Ausblicke ist die Vorschau auf unsere Namensgebung im kommenden Jahr gemeint.“ Das Atelier KünstlerPack plant eine Umbenennung. Mehr wird dazu noch nicht verraten.

Als gedanklichen Anstoß für die Arbeit im kommenden Jahr hatte Michael Boeck vom Atelier Rahmenkunst den Leitgedanken „ROT“ zur Sprache gebracht. Eine kleine Vorschau dazu gab es direkt vor seinem Atelier auf der Wiese. Wie dieser Gedanke umgesetzt wird, zeigt sich im Laufe des kommenden Jahres.

Das Thema „ROT“ wird im kommenden Jahr im Fokus der Güterhallen liegen. (Foto: © Martina Hörle)
Das Thema „ROT“ wird im kommenden Jahr im Fokus der Güterhallen liegen. (Foto: © Martina Hörle)

Peter Amann vom Atelier Pest-Projekt wirkte außerordentlich zufrieden. „In diesem Jahr hat alles super geklappt. Der Aufbau ging reibungslos und der Umgang mit den Gastkünstlern war völlig entspannt. Sie haben viel kunstinteressiertes Publikum mitgebracht, das zum ersten Mal im Südpark ist.“ Und auch das Wetter, das im vergangenen Jahr die Veranstaltung in jede Menge Nass getaucht hatte, zeigte sich diesmal von seiner besten Seite.

Maryam Sabri und Frank Voß stellten im Atelier Régis Noël ihre Arbeiten zum Titel „We are Blue“ vor: Lichtdrucke mit der Technik aus den Anfängen der Fotografie. „Zuerst schauen sich die Besucher die Bilder genau an, dann fragen sie nach der Technik“, erzählte Frank Voß. „Meist haben sie auch schon einen Vorschlag dazu.“ Die tatsächliche Lösung verblüffte die meisten.

Verblüffung bei Lichtdrucken

Astrid Kirschey hatte neben ihrer eigenen Ausstellung auch den Kinderschutzbund zu Gast. Die Fotografin hatte in den vergangenen Wochen an einer Kombination zum Thema CROSS COLOUR for future – Kinderrechte und Jugendprotest“ gearbeitet. Foto-Graffitis von Kirschey und Künstler Marko Leckzut, sowie Texte der Autorin Martina Hörle zeigten eine spannende Vernissage zu den Protestbewegungen von Jugendlichen. Passend dazu zeigten Ruth Karschewsky-Klinkenberg und Karin Linder, ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Kinderschutzbundes Solingen, Ergebnisse aus der gemeinsamen Arbeit mit Solinger Schulen zum Leitmotiv „Kinderrechte“.

Galeristin Kirschey freute sich über die positiven Rückmeldungen: „In den ersten beiden Stunden waren schon rund 200 Besucher hier und haben sich die Ausstellung angesehen. Es gab sehr viel Lob für die gelungene Kombination und auch dafür, dass dieses ernste Thema durch die Umsetzung etwas leichter und dadurch zugänglicher wurde.“ Lenja, eine der Aktivistinnen, war ebenfalls vor Ort und interviewte diesmal selbst die Gäste. „Die Äußerungen waren durchweg zustimmend. Man fand es allgemein sehr gut, dass sich die Jugendlichen so engagieren. Auch die Gruppe Parents For Future ist für uns eine Riesenunterstützung.“ Das motiviert natürlich zum Weitermachen.

Oliver Buchta, Wuppertaler Autor, war mit einer bunten Erzählschar vor Ort. Die Jungliteraten lasen dabei aus eigenen Texten und hatten damit viel Erfolg. (Foto: © Martina Hörle)
Oliver Buchta(Foto: © Martina Hörle), Wuppertaler Autor, war mit einer bunten Erzählschar vor Ort. Die Jungliteraten lasen dabei aus eigenen Texten und hatten damit viel Erfolg. (Foto: © Martina Hörle)

Der Wuppertaler Autor Oliver Buchta hatte eine kunterbunte Erzählschar eingeladen. Vor der Halle 26 nahmen die jungen Literaten ihre Zuhörer mit auf eine Reise in die Welt der Lichtgeschichten. Schüler des Gertrud-Bäumer-Gymnasiums Remscheid waren in Begleitung ihres Lehrers Stefan Barz erschienen. Der Pädagoge ist ebenfalls Krimiautor und beteiligte sich bei der Lesung mit eigenem Text. Die anderen Jungautoren gehörten zur Gruppe LIT.UP, einem Projekt von Jule Pommer sowie aus der Literaturgruppe von Oliver Buchta.

Luftakrobat Sasha Krohn zeigte im Atelier AndersARTig eine atemberaubende Performance „Public Nightmares to Private Dreams“, eine einzigartige Kombination aus Akrobatik, Tanz und Physical Theater. Diese Show wurde aus dem Atelier heraus auf eine große Leinwand übertragen.

Grand Closing Exhibition

„Ich bin begeistert, was die Künstler mit ihrem Engagement wieder auf die Beine gestellt haben“, freute sich Sonja Nordmann vom Stadtmarketing. „Dieses Jahr unterscheidet sich sehr von den vorigen Jahren. Wir haben von den Besuchern bisher nur Positives gehört. Auch die Aktion im Felix-Gebäude findet großen Anklang.“ Dort zeigte sich den Besuchern im Rahmen der Ausstellungsreihe „Grand  Closing Exhibition“ eine großartige Sammelausstellung von zeitgenössischer Malerei über Video-Art bis zu bildender Kunst. Während in den Räumen die Kunstwerke besichtigt wurden, sammelten sich unzählige Besucher bei Kulinarik und Getränken zu intensiven Gesprächen auf dem Hof. Umrahmt von fröhlichen, bunten Graffitis.

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit und statteten der Lutherkirche ebenfalls einen Besuch ab. Auch hier konnte man zahlreiche musikalische Darbietungen genießen. (Foto: © Martina Hörle)
Viele Besucher nutzten die Gelegenheit und statteten der Lutherkirche ebenfalls einen Besuch ab. Auch hier konnte man zahlreiche musikalische Darbietungen genießen. (Foto: © Martina Hörle)

Und wer es lieber etwas besinnlicher mochte, der besuchte zum Abschluss die Lutherkirche und lauschte den leisen Tönen von Wolf Codera.

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Martina Hörle, geprüfte Betriebswirtin, ist freiberuflich als Text-/Fotojournalistin und Autorin tätig. Sie organisiert kulturelle Veranstaltungen und hat im Herbst 2014 die Solinger Autorenrunde ins Leben gerufen.

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