
SOLINGEN (red) – Auf Initiative und Einladung von Solingen.Business besuchten gestern 16 indische IT-Unternehmer die Klingenstadt. Die Netzwerk-Veranstaltung wurde in Zusammenarbeit mit NRW.Global Business (die landeseigene Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft in NRW), der NASSCOM (National Association of Software and Services Companies) aus Indien sowie dem indischen Generalkonsulat mit Sitz in Frankfurt umgesetzt.
Großes Interesse an wirtschaftlicher Kooperation
Nachdem die NASSCOM-Delegation bei Ihrem aktuellem Deutschland-Aufenthalt bereits Hamburg, Berlin und Hannover besucht hat, kam diese nun nach Solingen. Grund: Das hohe Interesse an den aktuellen Entwicklungen in Solingen rund um die IT-Branche, insbesondere an den Firmen codecentric AG und der New Forge GmbH von Mirko Novakovic. Die indischen Unternehmen suchen Kooperationspartner in und an der Schnittstelle der IT-Branche. Stichwort: Digitale Transformation. Die NASSCOM-Delegation wurde angeführt von Gagan Sabharwal, dem Chef des indischen IT-Netzwerkes mit mehr als 3.000 Mitgliedern. Begleitet wurde sie vom indischen Consul Vinaod Kumar.
Beide erklärten in Ihren Antrittsreden ihr großes Interesse an wirtschaftlicher Kooperation. Stephanie Beeres von NRW.Global Business stellte den Fokus des Landes Nordrhein-Westfalen für Ansiedlungen von indischen Unternehmen in den Vordergrund. Henner Pasch, Präsident der Bergischen IHK, betonte in seiner Begrüßung die Standortvorteile im Bergischen Städtedreieck ebenso, wie den weiteren Bedarf der Region an digitalem Service und digitaler Transformation. Frank Balkenhol, Geschäftsführer von Solingen.Business, erläuterte die Solinger Innovations-Standortstrategie mit dem IT-Fokus in Ohligs. Dabei wies er mit einem Augenzwinkern darauf hin, dass sich hier ein „Solicon Valley“ entwickeln könnte.

In Solingen starkes Netzwerk vor Ort
Wie das gehen kann und was man für eine solches Ökosystem alles noch machen muss, stellte Mirko Novakovic in dem zweiten Teil seines Hauptvortrages vor. Dabei skizzierte er seine Aktivitäten rund um die Prinzenstraße in Ohligs ebenso, wie seine aktuellen Startup-Aktivitäten mit fast 50 Beteiligungen in der New Forge GmbH. Im ersten Teil beeindruckte er die indischen Gäste mit seinem persönlichen Werdegang als Unternehmer und stellte seine Stationen, angefangen vom Start im Solinger Gründer- und Technologiezentrum über die codecentric AG und Instana bis hin zur New Forge GmbH vor. Dabei mahnte er aber auch deutlich an, dass man am Standort Deutschland noch erhebliche digitale Hürden nehmen müsse, die in Indien häufig schon überwunden seien.
Die Videobotschaft von Aniket Badhekar, einem indischen Unternehmer, der im Frühjahr 2020 sein neues Unternehmen „Epitome GmbH“ in Solingen gegründet hat, rundete die Vorträge ab. Er stellte dar, wie unkompliziert und schnell in Solingen die Gründung seines Unternehmens aktiv von der Solinger Wirtschaftsförderung und ihrer vor fünf Jahren geschaffenen Anlaufstelle, dem International Business Center Solingen (IBCS), begleitet wurde. Daraus entwickelte sich eine intensive Diskussion: Welche Voraussetzungen, beginnend vom Visum bis hin zu Personalkosten, vor Ort in Solingen gegeben sind. Alle Teilnehmenden erkannten, dass es für einen Start in Deutschland bzw. Europa darauf ankomme, dass es bereits ein starkes Netzwerk vor Ort gibt und dass man nicht wie in Großstädten „nur“ eine Nummer ist.
Besuch in der „Orangery“ an der Prinzenstraße
Im Anschluss an die Netzwerkveranstaltung wurde die Delegation mit dem „BOB“ (Batteriebetriebene Oberleitungsbus) des Verkehrsbetriebs der Stadtwerke Solingen zum neuen Standort an der Prinzenstraße, den Mirko Novakovic aktuell entwickelt, gebracht. Die indischen Teilnehmer konnten auf der Baustelle die zukünftigen Entwicklungen live erleben.
Sie erhielten zudem von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Orangery, die in dem Gebäude bald „attraktive und flexible Büroarbeitsplätze“ anbieten wollen, einen ersten Eindruck, welche Möglichkeiten hier geboten werden. Anschließend besuchte die Delegation das Industriemuseum der Gesenkschmiede Hendrichs inklusive englischsprachiger Führung sowie das Galileum Solingen.