Start Aktuelles Solingen: Edeka Wodarz ist eine Institution im „Wauler Dorp“

Solingen: Edeka Wodarz ist eine Institution im „Wauler Dorp“

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25 Jahre Edeka Wodarz in Wald: Heico Wodarz legt auf frische Produkte großen Wert. Aber auch Spezialitäten wie den Wodarz-Glühwein gibt es im kleinen Supermarkt an der Friedrich-Ebert-Straße. (Foto: © Bastian Glumm)
25 Jahre Edeka Wodarz in Wald: Heico Wodarz legt auf frische Produkte großen Wert. Aber auch Spezialitäten wie den Wodarz-Glühwein gibt es im kleinen Supermarkt an der Friedrich-Ebert-Straße. (Foto: © Bastian Glumm)

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SOLINGEN (bgl) – Ist Solingen als solches schon ein Mikrokosmos, so ist Wald erst recht eine kleine Welt für sich. Ein Stadtteil im Herzen der Klingenstadt, dessen Bewohner nicht ohne Stolz von sich behaupten, Walder zu sein. Mittendrin im „Wauler Dorp“, quasi direkt an der Magistrale des Ortes, befindet sich seit einem Vierteljahrhundert Edeka Wodarz an der Friedrich-Ebert-Straße. Ein Supermarkt, der die Nachbarschaft mit allem versorgt, was man für das tägliche Leben so braucht. „Wir sind mit unseren 500 Quadratmetern hier vor Ort vergleichsweise klein. Wir könnten über das Edeka-Sortiment rund 55.000 Produkte beziehen, haben hier bei uns aber rund 9.000“, erklärt Geschäftsführer Heico Wodarz. Der 53-Jährige lernte das Geschäft von der Pike auf. Er machte 1986 im ehemaligen Edelstolz-Markt an der Friedrich-Ebert-Straße sogar seine Ausbildung.

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Edeka Wodarz würde sich gerne vergrößern

Später arbeitete er sich in der Edeka-Hierarchie bis zum Filialleiter einer Dependance in Erkrath hoch. Schließlich packte der vor 25 Jahren die Gelegenheit beim Schopfe, kehrte zurück in seine Heimat und machte sich mit dem Standort in Wald selbstständig. Heico Wodarz kommt aus Wald und kennt den Stadtteil gut. Und seine Nachbarn. Der Unternehmer macht keinen Hehl daraus, dass er sich mit seinem Geschäft gerne vergrößern würde. Denn andere Edeka-Märkte in Solingen, wie beispielsweise die Filialen an der Focher- oder der Kronprinzenstraße, sind bis zu dreimal größer als der kleine Walder Supermarkt. Und verfügen zudem über Parkmöglichkeiten, auf die Edeka Wodarz im Herzen von Wald verzichten muss. „Wir haben sehr wenige Autokunden. Die meisten unserer Kunden kommen zu Fuß zu uns“, sagt Heiko Wodarz. Aber auch die klassische Laufkundschaft sei rückläufig, berichtet uns der Walder Geschäftsinhaber.

Um sich von den anderen Märkten abzusetzen und den Gegebenheiten vor Ort gerecht zu werden, musste sich Edeka Wodarz im Laufe der Jahre spezialisieren. Ein besonderes Augenmerkt legten die Verantwortlichen dabei stets auf die Frischetheke: „Es gibt in Wald ja keinen klassischen Metzger mehr. Unser Fokus lag immer auf der Frische. Über Jahrzehnte waren wir hier in diesem Markt sehr stark in den Bereichen Fleisch, Wurst und Käse. Aber auch hier wird es für uns schwieriger, die Menschen essen weniger Fleisch“, beobachtet Heico Wodarz. Mit viel Aufwand und auch Personal habe man im Walder Markt lange Zeit dieses Qualitätsmerkmal aufrechterhalten.

Mit rund 500 Quadratmetern ist Edeka Wodarz deutlich kleiner, als die Filialen der Supermarktkette an der Focher- oder der Kronprinzenstraße. Bei der Gestaltung des Geschäfts habe man liebevoll auf Individualität geachtet. (Foto: © Bastian Glumm)
Mit rund 500 Quadratmetern ist Edeka Wodarz deutlich kleiner, als die Filialen der Supermarktkette an der Focher- oder der Kronprinzenstraße. Bei der Gestaltung des Geschäfts habe man liebevoll auf Individualität geachtet. (Foto: © Bastian Glumm)

Gekochte Mahlzeiten an der heißen Theke

Insgesamt beschäftigt Heico Wodarz am Walder Standort rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine echte Stärke des Marktes war und ist zudem die heiße Theke. „Wir kochen hier selbst. Angefangen haben wir vor 25 Jahren mit ein paar Frikadellen, merkten jedoch schnell, dass die Nachfrage nach so einem Angebot vorhanden ist. Wir haben das schließlich in ein Menüangebot umgewandelt, da steckt richtig viel Arbeit drin“, macht Heico Wodarz deutlich. Ein Angebot, das vielfach auch von Senioren genutzt wird, die daheim nicht selbst kochen wollen oder können.

„Wir haben immer dafür gesorgt, dass wir persönlich bleiben. Wir haben beispielsweise auch bei unseren Umbauten stets auf Individualität geachtet, die man anderswo in der Form vielleicht nicht findet“, betont Wodarz, der seit vergangenem Jahr einen ehemaligen Kaisers-Markt in Wuppertal-Barmen sowie einen Trinkgut-Getränkemarkt am Elisabethweg in der Solinger Innenstadt betreibt. Am Walder Standort hat Heico Wodarz, der das Unternehmen seit Jahren gemeinsam mit seiner Ex-Frau führt, auch noch einen Getränkemarkt mit rund 170 Quadratmetern.

Wodarz: „Man wift uns Knüppel zwischen die Beine“

Seit Jahren versucht sich Heico Wodarz in Solingen, nicht nur in Wald, zu vergrößern, stoße bei derartigen Bestrebungen jedoch immer wieder auf eine Stadtverwaltung, die ihm wenig entgegenkomme, erklärt er. „Uns wurden viele Knüppel zwischen die Beine geworfen, man will hier keine Veränderung haben. Seit 25 Jahren ist bekannt, dass wir uns vergrößern wollen. Ich hatte fünf, sechs Ansätze, die von der Stadt jedes Mal abgeschmettert wurden“, sagt Heico Wodarz.

Besonders an eine Episode erinnert sich der Walder Geschäftsmann ungern: „Wir wollten damals in den Komplex Olbo in Ohligs und hatten bei der Gräfin sogar schon einen Zehnjahresvertrag“, so Wodarz, der sich nach eigenen Angaben geschäftlich bereits voll auf den neuen Standort eingerichtet hatte. Aber aus dem gesamten Projekt wurde nichts: Mit Kondor Wessels kam schließlich ein neuer Investor, der Wodarz nicht mehr berücksichtigt habe, erzählt er. Stattdessen zog schließlich REWE Rahmati in das ehemalige Globus-Gebäude am Ohligser Markt.

Besondere Produkte mit Lokalkolorit

Für die Zukunft erwartet Wodarz nicht, dass es leichter wird. „Als Mittelständler ist man nur noch Fußabtreter für alles“, beklagt sich der Unternehmer auch über eine überbordende Bürokratie, die inzwischen viel zu viel Raum im Tagesgeschäft einnehme. Trotz aller Widrigkeiten liebt Heico Wodarz seinen Beruf, sein Geschäft und seine Heimat Solingen-Wald. Und das äußert sich auch in ganz besonderen Produkten, die im Supermarkt an der Friedrich-Ebert-Straße angeboten werden. Dazu gehören beispielsweise der Wodarz-Glühwein oder ganz spezielle Solinger Pralinen mit „Süßen Grüßen aus Solingen-Wald“. „Wir sind noch da und ich bin stolz auf unseren Laden! Wir sind für die Menschen da“, unterstreicht Heico Wodarz.

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Bastian Glumm arbeitet seit vielen Jahren als Textjournalist für diverse Tages- und Fachmedien sowie als Cutter in der Videoproduktion. Der gelernte Verlagskaufmann rief im September 2016 das SolingenMagazin ins Leben.

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